Wimbexit: Kohlschreibers bitteres Aus
Kohlschreibers Hüfte
Mehr Golf sah man dann aber nicht von Kohlschreiber. Ursprünglich war verabredet, dass er am Tag darauf mit Kieffer auf die Runde geht. „Geht nicht“, signalisierte Kohlschreiber, „die Hüfte…“
Ist also die Hüftverletzung schuld, die ihn schon in Halle zur Aufgabe vor dem Viertelfinale gegen Dominic Thiem zwang, dass Kohlschreiber bereits im Wimbledon-Auftaktmatch gegen Pierre-Hugues Herbert (5:7, 3:6, 6:3, 3:6) verlor? Eher nicht. Die Vorbereitung auf den Höhepunkt der Saison mag für Kohlschreiber nicht optimal gewesen sein, aber von einer Verletzung war im Match nichts zu sehen. Kohlschreiber ist die Nummer 22 der Welt, der Franzose rangiert an Position 81. In Stuttgart entschied Kohlschreiber dieses Duell noch deutlich – 6:4, 6:1. In Wimbledon benötigte Herbert nicht einmal zwei Stunden, um den Deutschen zu besiegen.
Fakt ist: Kohlschreiber spielte schwach, was er auch selbst so sah. Er nutzte die gute Ausgangsposition als Gesetzter und die gute Auslosung nicht. Herbert in Runde eins war alles andere als ein Hammerlos, auch wenn dem 25-Jährigen respektable 37 von 45 Punkten am Netz gelangen. Erst im Achtelfinale – vermutlich gegen Novak Djokovic – wäre die Hürde wohl zu hoch gewesen.
Nicht über Runde drei bei einem Grand Slam-Turnier
Seit den Australian Open 2015 hat es Kohlschreiber nicht mehr geschafft, die dritte Runde bei einem Grand Slam-Turnier zu überstehen. Macht sechs vergleichsweise frühe Niederlagen in Folge – zu wenig für eine deutsche Nummer eins. Vielleicht sollte Kohlschreiber, der bei kleineren Turnieren zum Teil glänzend agiert, bei diesem langen Zeitraum seine Karriere-Planung hinterfragen. Viel Zeit bleibt dem 32-Jährigen nicht mehr.
Dazu kommt, dass die Pole Position in Deutschland wackelt. Alexander Zverev rangiert nur noch sechs Plätze hinter ihm. Einen kleinen Seitenhieb auf den potenziellen Nachfolger konnte sich Kohlschreiber vor Turnierbeginn nicht verkneifen. Bei der Finalniederlage gegen Florian Mayer in Halle habe man gesehen, was Zverev noch fehlt. „Der Flo gehört ja wie ich zu einer aussterbenden Art, mit ein bisschen mehr Kreativität und Ballgefühl ausgestattet als die jungen Burschen„, sagte Kohlschreiber.
Nach seiner frühen Niederlage könnte man den Spruch auch so interpretieren: Da hält einer den potentiellen Verfolger zumindest verbal auf Distanz.womens air jordan 6 barely rose dh9696 100 release date | nike air jordan 1 outlet