WTA-Wirrwarr: Die peinliche Panne von Nürnberg
Ein höflich-diplomatisches Statement. In Wahrheit muss Reichel geschäumt haben vor Wut auf die WTA. Sicher, komplett schuldlos an dem Kommunikationsdesaster ist sie und ihr Team von der Agentur „Matchmaker“ nicht. Bis in den Dezember hinein zogen sich die Verhandlungen mit der Stadt Nürnberg. Reichel verlangte mehr Unterstützung von der Kommune, um die in die Jahre gekommene Clubanlage am Valznerweiher aufzuhübschen. Als man sich endlich mit der Stadt geeinigt und alle erforderlichen Papiere bei der WTA eingereicht hatte, sollte eigentlich alles seinen Gang gehen. Dachte man. Was aber dann geschah, kann man kaum glauben. Ein WTA-Mitarbeiter, der von den Vorgängen rund um das Nürnberger Turnier nichts wusste, strich das Event kurzerhand aus dem Kalender. Danach nahm das Unheil seinen Lauf. Einen Gegencheck von einem Verantwortlichen gab es nicht. Zumindest lautet so die Erklärung der WTA für die peinliche Panne, die bei Reichel und Co. eingegangen ist.
„Es ist schon sehr merkwürdig, dass so eine wichtige Entscheidung nicht geprüft wird“, sagt Peter-Michael Reichel, Gründer der Agentur „Matchmaker“ und Vater der Nürnberger Turnierdirektorin. Er kündigt ein Nachspiel des Vorgangs an, weil er selbst im WTA-Board, dem wichtigsten Tour-Gremium, sitzt. Immerhin ist nun alles geklärt: mit der Stadt und der WTA-Tour. Die Kommune wird sich während der zwei nächsten Jahre um den Ausbau des Center Courts, die Modernisierung der Umkleiden und der Infrastruktur kümmern. „Wir freuen uns auf die nächste Ausgabe“, betont Reichel. Am 12. Januar beginnt der Kartenvorverkauf.
10.000 Dollar Strafe für Turnierdirektor
Dennoch verursacht der komplette Vorgang nach wie vor Kopfschütteln. Die WTA bejubelt nun auf ihrer Website die Wiederauferstehung Nürnbergs („Gestärkt geht Nürnberg ins nächste Jahr“), antwortet aber nicht auf Fragen zu der kurzzeitigen Streichung aus dem Kalender. Es passt zur jämmerlichen Kommunikationsstrategie der Damentour, die ansatzweise kritische Nachfragen stets gekonnt ignoriert oder mit belanglosen Phrasen beantwortet. Passend ist auch ein Vorgang vom WTA-Turnier in Hongkong. Weil sich der Turnierdirektor über die Absage seiner Topspielerin Eugenie Bouchard in allerletzter Sekunde öffentlich beschwerte und dabei recht deutliche Worte wählte, muss er nun eine Strafe von 10.000 US-Dollar zahlen. Begründung: Er habe dem Ansehen Bouchards geschadet. Wie sehr allerdings die Kanadierin mit ihrem Fehlen dem Turnier in Hongkong Schaden zugefügt hat, scheint die WTA nur am Rande zu interessieren.
Klar ist: Die WTA muss ihre Spielerinnen schützen, sie sind ihr wichtigstes Gut. Wenn man aber gleichzeitig die Turnierstandorte wie Bittsteller behandelt, wird das angebliche „Friede, Freude, Eierkuchen“-Image auf der Tour nicht mehr lange aufrecht zu halten sein.Axel Arigato Men's Bird Tape Sneakers in Cremino, women and kids • Hanbags and accessories | how often are new jordans release