Warum Michael Stich jetzt in die Offensive gehen sollte
Der Countdown läuft: In 52 Tagen wird der neue DTB-Präsident gewählt. Wenn alles normal läuft, steht er schon fest: Ulrich Klaus, 64 Jahre alt, pensionierter Gymnasiallehrer, Verbandspräsident von Rheinland-Pfalz. Es ist die interne Lösung. Man könnte auch sagen, die gähnend langweilige Lösung. Bei einer internen Sitzung des Bundesausschusses (die 18 Landeschefs) in Offenbach trug Klaus sein fünfseitiges Konzept vor. Am Ende blieb hängen, dass man ein neues „Wir-Gefühl“ entwickeln müsse. Es reichte – die große Mehrheit sprach sich für Klaus aus. Mit der wohl sicheren Präsidentschaft im Gepäck verabschiedete er sich – für vier Wochen in sein Haus nach Florida.
Den anderen Kandidaten, Michael Stich, wollte man gar nicht anhören. Interessenkonflikt heißt es. Stich ist Turnierdirektor in Hamburg, da kann er nicht auch DTB-Präsident werden. Wahrscheinlich stimmt das. Auf zwei Hochzeiten zu tanzen, hat schon Stichs frühere Davis Cup-Kollegen Charly Steeb und Patrik Kühnen ihr Amt gekostet. Andererseits: Stich hat nach wie vor alle Zeit, in die Offensive zu gehen. Als DTB-Ehrenmitglied kann er beim Bundesausschuss vorstellig werden. Er hat die Chance, für seine Sache zu werben, Landeschefs zu überzeugen, die ihm bisher kritisch gegenüberstanden.
Stichs letzter Trumpf: auf das Turnier in Hamburg verzichten! Sechs Jahre lang hat er es geleitet, sein Baby hat laufen gelernt. Er könnte sich als Chairman aus dem operativen Geschäft verabschieden. Die nächsten Wochen werden zeigen, welche Liebe größer ist: die zur Hansestadt oder die, eventuell drei Jahre lang an der Spitze des deutschen Tennis zu stehen.
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