Sabine Lisicki

Rekordhalterin: Sabine Lisicki servierte 2014 in Stanford den schnellsten Aufschlag im Damentennis. ©Imago/Moana Bauer

29. Juli 2014: Der Aufschlagweltrekord von Sabine Lisicki

Heute vor 10 Jahren servierte Sabine Lisicki beim WTA-Turnier in Stanford den schnellsten Aufschlag – 131 Meilen pro Stunden (210,8 km/h).

Sabine Lisicki gehört zu den besten Aufschlägerinnen im Damentennis. In unserer Top-10-Liste, die tennis MAGAZIN im Jahr 2020 zusammenstellte, wählten wir die Deutsche auf Platz 5. Warum Sabine Lisicki den Beinamen „Bum Bum Bine“ verpasst bekam, liegt auf der Hand: ihr krachender Aufschlag. „Der Schlüssel für einen schnellen Aufschlag ist Rhythmus. Ich habe Tausende von Aufschlägen gemacht, aber du musst es immer wieder tun, damit dein Aufschlag noch schneller wird“, sagt Lisicki über ihre größte Waffe in ihrem Spiel. Den Rekord für die meisten Asse in einem Match hielt die Wimbledon-­Finalistin von 2013 zeitweise. 2015 servierte sie auf Rasen 27 Asse.

Heute vor zehn Jahren, am 29. Juli 2014, schnappte sich Lisicki den Aufschlagweltrekord. Beim WTA-Turnier in Stanford servierte sie im Match gegen Ana Ivanovic den schnellsten Aufschlag im Damentennis. 131 Meilen pro Stunde, umgerechnet 210,8 km/h, zeigte die Anzeigentafel an. Endlich hatte Lisicki den Rekord, den sie schon immer haben wollte.

Sabine Lisicki: „Ich bekam eine Medaille, eine Urkunde”

„Es war immer ein Ziel von mir – das ich aber nie ausgesprochen habe – , den Rekord zu knacken. Schon als ich 14 oder 15 Jahre alt war, bei DTB-Lehrgängen, wurde der Aufschlag gemessen. Damals bei Hans-Peter Born in Hannover. Ich wollte den Rekord knacken. 2009 gab es auf Bali das sogenannte B-Finale der WTA-Tour, das jetzt in Zhuhai stattfindet. Da hatte ich den Rekord schon einmal geknackt. Aber es war nicht die offizielle Maschine. Die Enttäuschung war wirklich groß bei mir. Dann kam 2014. Ich spielte in Stanford und hörte ein Raunen nach meinem Aufschlag. Nach dem Punkt war Seitenwechsel. Ein Raunen ging durch das ganze Publikum. Ich wusste gar nicht, was los war. Dann habe ich auf die Anzeigentafel geguckt und da stand 131 Meilen pro Stunde. Ich dachte aber, das zählt wieder nicht. Ich verlor das Match. Normalerweise wirst du nicht zur Pressekonferenz gebeten, es sei denn, es ist ein Grand Slam-Turnier. Aber ich wurde angefragt und wusste nicht, wieso ich dort hingehen soll. Aus Deutschland war keine Presse da, sondern nur aus den USA. Auf dem Weg zu den Journalisten sagte man mir, dass ich den Rekord gebrochen habe. Aber ich war noch immer der Überzeugung, dass es nicht zählt. ‚Doch, doch. Es ist eine offizielle Maschine.‘ Anschließend ging es nach New York zu den US Open. Da kamen die Leute vom Guinness-Buch der Rekorde. Ich bekam eine Medaille, eine Urkunde. Das war echt cool und ich wusste gar nicht, dass das dazu gehört“, sagte Lisicki im Interview mit tennis MAGAZIN.

Inzwischen haben zwei Spielerinnen schneller aufgeschlagen als Lisicki. Aryna Sabalenka servierte 2018 bei der WTA Elite Trophy mit 214 km/h. Die Spanierin Georgina Garcia Perez servierte im gleichen Jahr beim WTA-Turnier in Budapest sogar mit 220 km/h. Beide Aufschläge sind allerdings nicht offiziell anerkannt von der WTA, sodass Lisicki seit zehn Jahren weiterhin offizielle Rekordhalterin ist.