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Abstiegskampf als Therapie für Petkovic

Der Klassenerhalt als Präsent: Deutschlands Fed-Cup-Mannschaft will Teamchefin Barbara Rittner zum 37. Geburtstag am Sonntag den Verbleib in der Weltgruppe I schenken. Neben der Nummer eins Andrea Petkovic (Darmstadt) geht dabei im Relegationsspiel gegen Frankreich in Frankfurt/Main Tatjana Malek (Bad Saulgau) ab heute als zweite deutsche Einzelspielerin ins Rennen.

Die Weltranglisten-88. erhielt bei der Nominierung am Freitag den Vorzug vor Julia Görges (Bad Oldesloe /73.). „Julia ist leicht erkältet. Außerdem hatte Tatjana einen guten Auftakt in die Sandplatzsaison“, erklärte Rittner die Entscheidung.

Die 22-jährige Malek hatte erst vor zwei Wochen beim Turnier in Marbella das Viertelfinale erreicht und auf dem Weg dorthin Frankreichs Nummer eins Aravane Rezai klar geschlagen. Zum dritten Mal im dritten Duell. „Aber jedes Spiel ist anders. Trotz der Bilanz ist alles offen. Vielleicht kann ich Aravane mit meinem Slice wieder aus dem Rhythmus bringen“, sagte Malek, die heute im zweiten Match gegen die Weltranglisten-21. Rezai antritt.

Petkovic und Parmentier beginnen

Zuvor bestreiten Petkovic (49.) und Pauline Parmentier (95.) den Auftakt auf dem Sandplatz des TC Palmengarten (13 Uhr). Die Lokalmatadorin hat beide bisherigen Vergleiche gegen Parmentier verloren, doch das deutsche Quartett will bei der Mission Klassenerhalt den guten Teamgeist in die Waagschale werfen. „Wir sind eine homogene Mannschaft. Bei den Französinnen habe ich beobachtet, dass Rezai eine Sonderstellung hat“, meinte Petkovic: „So etwas gibt es bei uns nicht.“

Die 22-Jährige brennt auf Wiedergutmachung, nachdem sie bei der Viertelfinal-Niederlage in Tschechien (2:3) dem Druck nicht standgehalten und bei ihrem Debüt beide Einzel verloren hatte. „Damals wollte ich die Partie allein gewinnen, statt die Last auf die ganze Mannschaft zu verteilen. Ich stand auf dem Platz wie ein kleines Häufchen Elend und nicht wie die selbstbewusste ‚Petko‘, die ich sonst bin“, sagte Petkovic.

Aus den wohl bittersten Schlappen ihrer bisherigen Karriere hat die Hobby-Journalistin, die nach einem Kreuzbandriss 2008 fast neun Monate pausieren musste, schnell gelernt. Schon in der Woche nach Brünn erreichte „Petko“ beim Hallenturnier in Paris das Viertelfinale. „Das hat gezeigt, wie gut Andrea damit umgegangen ist. Viele andere Profis sind nach so einer schlimmen Erfahrung schon zerbrochen. Hut ab vor ihr“, sagte Rittner.

Görges und Barrois für das Doppel nominiert

Am Sonntag stehen sich zunächst Petkovic und Rezai im Duell der Spitzenspielerinnen gegenüber (ab 12 Uhr). Danach trifft Malek auf Parmentier. Für das Doppel nominierte Rittner Görges und Kristina Barrois (Stuttgart), die es mit Julie Coin/Alize Cornet zu tun bekommen. Allerdings können beide Teamchefs die Spielerinnen noch bis eine Stunde vor Matchbeginn austauschen.

Deutschland geht ersatzgeschwächt in das Duell mit der „Equipe Tricolore“, die noch nie aus der Weltgruppe I abgestiegen ist. Nach Mixed-Wimbledonsiegerin Anna-Lena Grönefeld (Ermüdungsbruch im Fuß) hatte am Montag auch die etatmäßige Nummer eins Sabine Lisicki ihre Teilnahme absagen müssen. Die Berlinerin plagt sich seit Monaten mit einer hartnäckigen Sprunggelenkverletzung herum.

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