Angelique Kerber: Ihr Weg ins Wimbledon-Finale
3. Runde: Deutsches Duell
Wie schon in Australien bei ihrem ersten Finaleinzug eines Majors gab es ein Duell mit einer Landsfrau. Während es in Melbourne noch Annika Beck war, die Kerber auschaltete, hieß die Gegnerin in Wimbledon Carina Witthöft. Und an die Hamburgerin hatte Kerber beste Erinnerungen. Im vergangenen Jahr gab sie gegen Witthöft an gleicher Stelle nicht ein Spiel ab. In diesem Jahr wurde es allerdings ein ganz anderes Match. Kerber lag im ersten Satz bereits mit 3:5 hinten, rettete sich in den Tiebreak und führte dort schnell mit 6:2. Was dann folgte, war eine echte Achterbahnfahrt. Witthöft wehrte alle vier Satzbälle hintereinander ab, hatte ihrerseits danach auch vier Satzbälle, bevor Kerber beim Stand von 12:11 das entscheidende Mini-Break gelang und mit ihrem sechsten Satzball die Satzführung eintütete. Allein der erste Satz dauerte länger als das gesamte Zweitrundenmatch gegen Varvara Lepchenko.
Mit dem Satzgewinn hatte Kerber den Widerstand von Witthöft gebrochen. Der zweite Satz ging glatt mit 6:1 an die Kielerin. Das dieses Match jedoch viel mehr Arbeit war als die beiden zuvor, zeigten die Zahlen. Kerber musste drei Mal soviel laufen wie noch in ihrem zweiten Spiel (1.875m statt 711m) und machte ganze 22 unerzwungene Fehler, profitierte aber davon, dass Witthöft doppelt so viele Fehler ohne Not produzierte.
„Es war mit Sicherheit ein anderes Match und ein anderes Ergebnis als beim letzten Mal. Ich wusste aber vorher, dass es ein schwieriges Match werden würde. Sie hat die beiden ersten Runden sehr gut gespielt und hatte gegen mich nichts zu verlieren. Sie hat sehr aggressiv gespielt. Sie hat wirklich gut gespielt. Ich bin sehr glücklich, dass ich gewonnen habe, vor allem nach diesem ersten Satz. Ehrlicherweise war es nicht so einfach. Unser Spiel ist gestern Abend erst recht spät gestrichen worden und der Spielplan für den heutigen Tag wurde dann auch erst sehr spät veröffentlicht. Auch heute war es komisch. Mal hat es geregnet, dann schien die Sonne, es war nicht einfach. Ich habe probiert konzentriert zu bleiben und habe etwas Musik gehört. Ich weiß nicht wie oft ich mich heute warm gemacht habe. Das ist natürlich nicht so einfach“, fasste Kerber das Match zusammen.