Australian Open: Favoriten-Check Herren
Bei den Herren heißt es ab Montag in der Rod Laver-Arena wieder: Spiel, Satz und Sieg! Doch wer hat dieses Jahr in Melbourne die größten Chancen, den begehrten Pokal mit nach Hause zu nehmen? Wir haben uns die Spitze der ATP-Weltrangliste einmal genauer angeschaut.
Novak Djokovic (Serbien)
Alter: 27
Weltranglistenplatz: 1
Höchste Platzierung überhaupt: 1
Australian Open-Teilnahmen: 10
Bestes Ergebnis: Sieger 2008, 2011, 2012, 2013
2014 gab es einige Neuerungen für Djokovic: Neuer Coach Boris Becker, Hochzeit mit seiner Freundin Jelena, Geburt seines ersten Kindes. Privat und beruflich ist der Serbe auf Erfolgskurs. Er beendete die Saison mit einem Sieg bei den ATP World Tour Finals – das dritte Mal in Folge- und startete damit auf Platz 1 in das Jahr 2015. Seinen Auftakt hatte er in Abu Dhabi, wo er das Finale gegen Andy Murray allerdings wegen Fieber absagen musste. Und dann gab es die große Überraschung in Doha/Katar: Gegen den Aufschlagriesen Ivo Karlovic zog der „Djoker“ im Viertelfinale im wahrsten Sinne des Wortes den Kürzeren.
Prognose: Bei den letzten Australian Open musste er sich im Viertelfinale gegen Stanislas Wawrinka geschlagen geben. Djokovic muss aufpassen, denn er könnte aufgrund der Auslosung in einem möglichen Halbfinale erneut auf den Champion von 2014 treffen. Dafür geht „Nole“ Federer, Nadal und Murray erstmal aus dem Weg. Fakt ist: Novak Djokovic ist bei den diesjährigen Australian Open der Titelfavorit. Er wird alles dafür geben, seine Performance in Doha gegen Karlovic vergessen zu machen und seinen Titel von 2013 zurückzuerobern. Er ist unglaublich schnell auf den australischen Hardcourts, kaum einer kann so gut von der Defensive in die Offensive wechseln wie er. Wenn er gesund bleibt, wird er seinen fünften Titel in Melbourne gewinnen – egal, wer sein Finalgegner wird.
Roger Federer (Schweiz)
Alter: 33
Weltranglistenplatz: 2
Höchste Platzierung überhaupt: 1
Australian Open-Teilnahmen: 15
Bestes Ergebnis: Sieger 2004, 2006, 2007 und 2010
Rekordchampion Federer startete mit neuen Rackets und neuem Trainer in die letzte Saison, beendete diese schließlich auf Rang zwei und verhalf der Schweiz zum ersten Davis Cup-Sieg. Keiner gewann 2014 mehr Spiele als der Schweizer. Auch wenn er sich bei seinem Auftakt im australischen Brisbane 2015 gegen Lokalmatador John Millman praktisch zum Sieg mühte, kriegte er noch die Kurve und gewann im Finale gegen den Kanadier Milos Raonic. Federer durfte damit seinen insgesamt 1000. Sieg auf der ATP World Tour feiern und seinen seinen Kritikern zeigen, dass seine Zeit noch lange nicht vorbei ist. „FedEx“ ist als Mit-Favorit von Melbourne auch dieses Jahr einfach nicht wegzudenken.
Prognose: Seine aktuelle Form ist noch nicht richtig einzuschätzen. Aufgrund seiner Kondition lässt sich aber annehmen, dass er es auch bei den Australian Open dieses Jahr sehr weit schaffen wird. Letztes Jahr war hier im Halbfinale gegen Rafael Nadal Schluss. Dafür könnte er sich jetzt revanchieren, denn aufgrund der Auslosung kann es zu einer Begegnung zwischen ihm und dem momentan nicht in Bestform befindlichen Spanier im Halbfinale kommen. Davor könnte es im Viertelfinale gegen Andy Murray gehen. Auf dem Weg dahin warten unangenehme Gegner wie Jeremy Chardy, Ivo Karlovic, Tommy Robredo oder Grigor Dimitrov. Leicht hat es dem Schweizer das Los auf jeden Fall dieses Jahr nicht gemacht, trotzdem deutet einiges auf einen spannenden Final-Krimi gegen Novak Djokovic hin. Da es Federer in Endspielen in letzter Zeit ein wenig an Ausdauer und Biss gefehlt hat, könnte der fünf Jahre jüngere Serbe dieses letztendlich für sich entscheiden.