Australian Open: So wird Laura Siegemund die Nummer 1 im Doppel
Das wäre historisch aus deutscher Sicht. Laura Siegemund winkt bei den Australian Open der Sprung auf Platz eins im WTA-Ranking im Doppel.
Laura Siegemund befindet sich derzeit in herausragender Form, im Einzel und Doppel. Bei den Australian Open sorgte die 35-Jährige für eine kleine Überraschung im Einzel, indem sie die an Nummer 17 gesetzte Russin Ekaterina Alexandrova nach drei Stunden niederrang. „Momentan spiele ich wohl das beste Tennis meines Lebens“, sagte sie im Anschluss an ihren Erfolg. Noch besser läuft es für Siegemund aber im Doppel. In Melbourne winkt ihr nun sogar der Sprung auf Platz eins im Doppel-WTA-Ranking.
Laura Siegemund is intense.#AusOpen pic.twitter.com/wGif9YsR9B
— José Morgado (@josemorgado) January 15, 2024
Laura Siegemund: Mit Titel bei den Australian Open sicher Nummer 1
Derzeit ist sie in der Weltrangliste auf Platz fünf geführt mit 5605 Punkten. Ihr Rückstand auf die Weltranglistenerste Storm Hunter (Australien), gegen die sie kurioserweise im Einzel in der zweiten Runde antreten wird, beträgt 510 Punkte. Was Siegemund zugute kommt: Hunter sowie die weiteren drei Spielerinnen, die im WTA-Ranking vor ihr liegen (Elise Mertens, Jessica Pegula und Coco Gauff), haben in Melbourne deutlich mehr Punkte zu verteidigen als Siegemund. Die Deutsche schied im Vorjahr bei den Australian Open bereits in der ersten Runde aus.
Im aktuellen Live-Ranking, in dem die Punkte von den Australian Open 2023 bereits abgezogen sind, liegt Siegemund bereits auf Platz zwei. Was muss die 35-Jährige tun, um nach Melbourne die erste deutsche Nummer eins in der Doppelweltrangliste zu werden? Um eine Chance auf die Nummer eins zu haben, muss sie mindestens ins Viertelfinale kommen. Dafür braucht es drei Siege. Bei einem Titelgewinn in Melbourne wäre Siegemund auf jeden Fall auf dem Weltranglistenthron angekommen. Auch ein Einzug ins Finale würde definitiv ausreichen, wenn die Finalgegnerinnen nicht Coco Gauff/Jessica Pegula oder Gabriela Dabrowski/Erin Routliffe heißen.
Siegemund: Erst seit Oktober 2023 in den Top 10
Siegemund spielt in Melbourne an der Seite der ehemaligen Weltranglistenersten Barbora Krejcikova. Bei ihrem ersten gemeinsamen Turniereinsatz in Adelaide in der Woche vor den Australian Open erreichten die beiden das Halbfinale, ehe Siegemund aus Einzel und Doppel wegen Erschöpfung zurückzog. Zum Jahresbeginn hatte Siegemund mit dem deutschen Team den United Cup gewonnen und mit den drei Siegen im Mixed in der K.o.-Phase an der Seite von Alexander Zverev maßgeblichen Anteil am deutschen Triumph.
Siegemund hatte am 23. Oktober 2023 erstmals den Sprung in die Top 10 im WTA-Ranking im Doppel geschafft. Drei Monate später hat sie nun die große Chance, die Nummer eins zu werden. Die bestplatzierten deutschen Spielerinnen in der Geschichte der Doppelweltrangliste sind derzeit noch Claudia Kohde-Kilsch und Steffi Graf jeweils mit Platz drei. Siegemund hatte zum Saisonabschluss an der Seite ihrer langjährigen Partnerin Vera Zvonareva die WTA-Finals gewonnen. Sollte Siegemund bei den Australian Open nicht den Sprung auf Platz eins schaffen, bietet sich ihr im Februar wohl die nächsten Möglichkeiten. Bei den Turnieren in Abu Dhabi, Doha und Dubai hat sie ebenfalls kaum Punkte zu verteidigen.