Australian Open-Vorschau: Favoritencheck Damen
Vor Beginn der Australian Open fasst tennis MAGAZIN zusammen, wer neben Serena Williams zu den Topfavoritinnen bei den Damen zählt und wie die Chancen für die deutschen Starterinnen um Angelique Kerber stehen.
von Christopher Putz
Serena Williams: Nach dem Beinahe-Grand Slam im letzten Jahr, ist auch 2016 mit Serena Williams zu rechnen – wenn sie fit ist. Mit 21 Grand Slam-Titeln liegt sie nur noch hauchzart hinter Steffi Grafs Bestmarke von 22 Major-Erfolgen. Beim Turnier in Melbourne ist sie mit sechs Titeln die erfolgreichste Spielerin seit Beginn der Open Era. Die Euphorie bei allen Williams-Fans ist jedoch ein wenig gedämpft. Von ihrem ersten Match im neuen Jahr beim Hopman Cup in Perth musste die 34-Jährige zurücktreten. In der zweiten Partie musste sie verletzungsbedingt aufgeben, gab jedoch schnell Entwarnung. Der Start bei den Australien Open sei nicht gefährdet.
Prognose: Keine Frage, die Amerikanerin zählt natürlich immer zu den Top-Favoritinnen. Allerdings: Ihr Start 2016 war nicht ideal. Und: Ob sie die bittere US Open-Niederlage komplett verdaut hat, ist fraglich. In Melbourne scheitert sie vor dem Endspiel.
Simona Halep: Auch die Weltranglistenzweite aus Rumänien startete mit gesundheitlichen Problemen in die neue Saison. Das Turnier in Brisbane sagte sie kurzfristig ab. Für sie bleibt nur noch der Test in Sydney, um Matchpraxis zu sammeln. Ihre Erstrundenpartie gegen die Französin Carolina Garcia gewann sie in drei Sätzen. Im letzten Jahr schied Halep im Viertelfinale überraschend deutlich gegen die Russin Ekaterina Makarova aus.
Prognose: Bei Grand Slam-Turnieren reichte es bei Halep bisher noch nicht für den großen Wurf. Eine Finalteilnahme bei den French Open 2014 steht zu Buche, dazu kommen elf Titel auf der WTA-Tour. Wie weit Halep in Melbourne kommt, wird von ihrer körperlichen Verfassung abhängen. Allerdings: Den Titel wird sie nicht gewinnen.
Garbine Muguruza: Die junge Spanierin war die Überraschung des letzten Jahres. Bei den Australian Open 2015 erreichte sie das Achtelfinale, in dem sie Serena Williams in den dritten Satz zwang. Bei den French Open stand sie im Viertelfinale und in Wimbledon überzeugte sie mit ihrer ersten Finalteilnahme bei einem Grand Slam. Beim Saisonabschluss in Singapur stand sie zudem im Halbfinale und beendete die Saison auf Platz drei der Weltrangliste.
Prognose: Auch Muguruza hatte beim Saisonauftakt in Brisbane mit einer Verletzung (Fuß) zu kämpfen. Klar ist: Sie hat eine wahnsinnig schwere Saison vor sich, muss ihre starken Ergebnisse aus 2015 verteidigen. Dass dies nicht jeder aufstrebenden Spielerin gelingt, zeigt das Beispiel von Eugenie Bouchard. Dennoch: In Melbourne zieht Muguruza mindestens ins Viertelfinale ein.
Agnieszka Radwanska: Radwanska zeigt sich zu Beginn der Saison ähnlich stark wie zum Ende der letzten. Nach ihrem bisher größten Erfolg, dem Sieg bei den WTA Championships, folgte diesen Monat der Turniererfolg in Shenzhen über Alison Riske. Bei den Australian Open im letzten Jahr schied sie im Achtelfinale gegen Venus Williams aus. Für einen Grand Slam-Erfolg reichte es bisher noch nicht.
Prognose: Radwanska spielte stark in der Vorbereitung. Das Halbfinale wäre keine Überraschung.
Maria Sharapova: Die Australian Open-Siegerin von 2008 sagte den Start in Brisbane ebenfalls in Hinblick auf Melbourne ab. Im letzten Jahr stand Sharapova im Finale, scheiterte aber an Dauerrivalin Williams. Auch in Wimbledon musste sie sich der Amerikanerin geschlagen geben.
Prognose: Ihre besten Leistungen rief Sharapova – neben den French Open – in den letzten Jahren in Melbourne ab. Bei den letzten vier Australian Open-Ausgaben stand sie zweimal im Finale sowie einmal im Halb- und Achtelfinale. Wenn Sharapova ihren Rhythmus findet, hat sie gute Aussichten auf eine weitere Finalteilnahme.
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