Barbara Rittner: „Jede Spielerin kann jede schlagen“
Barbara Rittner über…
… das Comeback von Sabine Lisicki:
„Ich freue mich, dass sie zurück ist. Sie hatte auf Mallorca einen guten Einstand nach ihrer langen Pause. Die Rasensaison ist der perfekte Zeitpunkt für ihr Comeback. Ich traue ihr zu, in Wimbledon durchaus einige Runden zu gewinnen. Ihr Vorteil ist, dass sie derzeit keine Erwartungen an sich selbst hat und völlig unbeschwert spielen kann das dürfte ihr helfen. Wenn sie diese Einstellung nach Wimbledon transportiert, gilt das, was auch vor ihrer Verletzung galt: An guten Tagen kann sie jede Gegnerin schlagen.“
… die Chancen von Angelique Kerber, in Wimbledon zurück in die Spur zu finden:
„Ich wünsche ihr, dass sie in Wimbledon ihr Selbstvertrauen wiederfindet und dadurch an die Form aus dem vergangenen Jahr anknüpfen kann. „Angies“ Spiel ist ideal für Rasen. Vor ihrem ersten Grand Slam-Titel war ich überzeugt, dass sie die größten Chancen auf einen Triumph in Wimbledon haben würde. Der Grund: Ihre Motorik und ihre großartige Balance helfen ihr auf Rasen enorm. Auch ihr Aufschlag ist auf Rasen oft gefährlicher als auf anderen Belägen. Deshalb hoffe ich umso mehr, dass sie körperlich fit und gleichzeitig mit Leichtigkeit und Freude nach Wimbledon fährt.“
… die Form von Julia Görges, Mona Barthel, Carina Witthöft und Andrea Petkovic:
„Jule hat beim WTA-Turnier auf Mallorca ihre besten Rasenmatches überhaupt gespielt. Sie ist derzeit noch fitter und austrainierter als sonst, ruht in sich. Sie hatte in der Sandplatzsaison großes Pech, als sie krank wurde. Ansonsten hätte sie – da bin ich überzeugt –
auch auf Asche schon erfolgreicher gespielt. Durch ihren Aufschlag und ihr Tempo ist ihr Spiel eigentlich prädestiniert für Rasen. Ich wünsche ihr endlich mal einen richtigen Durchmarsch – zum Beispiel ein Viertelfinale in Wimbledon. Derzeit sehe ich sie auf Top 20 –
Niveau.“
„Mona ist auf einem tollen Weg zurück. Ihr Coach Christopher Kas macht einen sehr guten Job. Durch die Zusammenarbeit mit Fed Cup-Fitnesscoach Mike Diehl wird sie immer stabiler und fitter. Mona serviert stark, bewegt sich inzwischen gut und spielt sehr flach
– das funktioniert auf Rasen. Ich traue ihr zu, dass sie am Ende der Saison unter den Besten 30 der Welt platziert ist“
„Auch Carina wird immer konstanter. Sie muss noch mehr und kompromissloser ihr Spiel durchziehen – mit hohem Tempo und Aggressivität. Ihre Entwicklung ist äußerst erfreulich. Ich bin sicher, dass wir noch viel Spaß an ihr haben werden.“
„Bei Andrea sehe ich auch eine positive Tendenz. Sie hat als Vorbereitung auf Wimbledon in der vergangenen Woche in Ilkley ein ITF-Turnier bestritten, ist dort ins Halbfinale eingezogen. Das dürfte ihr Auftrieb geben. Sie ist mental inzwischen wieder in einer
besseren Verfassung.“
… ihre Favoritin auf den Titel in diesem Jahr:
„Es war selten so schwierig eine Siegerin zu prognostizieren wie in diesem Jahr. Nach ihrem Sieg in Birmingham ist Petra Kvitova als zweifache Wimbledon-Siegerin meine Favoritin. Allerdings: Es ist ähnlich wie schon in Paris, wo am Ende mit Jelena Ostapenko eine junge Spielerin triumphierte, die man nicht auf dem Zettel hatte. Es ist durchaus möglich, dass es auch in Wimbledon eine Überraschungssiegerin gibt.“
… fehlende Dominanz auf der WTA-Tour:
„Ich sehe die aktuelle Situation nicht als Problem. Aus medialer Sicht ist es vielleicht schwierig, wenn es keine Spielerinnen gibt, die die Szene dominieren. Aus sportlicher Sicht finde ich es äußerst interessant. Die Situation, dass nahezu jede Spielerin jede schlagen
kann, ist gerade für junge, aufstrebende Profis eine Chance, weit zu kommen.“
… das spezielle Flair in Wimbledon:
„Ich habe früher immer gern in Wimbledon gespielt und fahre heute genauso gern als Trainerin dort hin. Ich mag die besondere und leise Atmosphäre im All England Club. Vor allem bin ich ein Fan der Tradition. Und ich finde das Spiel auf Rasen attraktiv. Die
Ballwechsel sind zwar kürzer, dafür müssen die Profis häufig improvisieren, wenn die Bälle verspringen.“
… Erinnerungen an ihren Junioren-Titel 1991:
„Natürlich war der Triumph damals mein größter Erfolg in Wimbledon und ein besonderer Moment. Für mich persönlich aber war eine Partie 1992 noch intensiver: Damals trat ich in der dritten Runde gegen Martina Navratilova an, sie war mein großes Idol. Wir spielten auf dem Center Court, am Ende verlor ich 5:7, 3:6. Ich war unglaublich nervös, hatte in der Nacht zuvor kaum geschlafen. Bei 5:5 hatte ich einen Breakball, den Martina mit einem unfassbaren Volley hinter dem Rücken abwehrte. Ich werde das Match nie vergessen.“
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