Becker: Zverev „ist irgendwo in einem dunklem Zimmer gefangen“
Sydney (SID) – Alexander Zverev braucht nach seinen erschreckenden Auftritten beim ATP Cup in Brisbane laut Boris Becker einen Weckruf. „Er ist irgendwo in einem dunklen Zimmer gefangen und sucht den Lichtschalter. Er muss aber bereit sein, ihn suchen zu wollen“, sagte der Team-Kapitän der deutschen Mannschaft der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).
Becker regte zudem die Verpflichtung eines neuen Trainers für Zverev an. Seit der Trennung von Ivan Lendl im vergangenen Jahr wird der 22 Jahre alte Hamburger wieder von seinem Vater betreut. „Ich glaube, dass der Vater immer eine Rolle im Tennisleben und auch sonst bei Sascha und bei seinem Bruder Mischa spielen wird“, sagte Becker: „Aber ich würde mir wünschen, er würde bald einen neuen Trainer finden. In den nächsten zwei Wochen wahrscheinlich nicht, aber vielleicht im Februar, und dass er dann auch mal Zeit mit dem Trainer alleine verbringt.“
Zverev solle „mal neue Stimmen“ hören und „neue Trainingsformen“ machen. „Ich glaube, solange der Vater eine so dominante Rolle auf dem Trainingsplatz spielt, wird es letztendlich immer nach seinem Kopf gehen“, sagte Becker, der bei dem Nationenturnier in Australien Zverevs Niederlagen gegen Alex de Minaur, Stefanos Tsitsipas und Denis Shapovalov als Team-Kapitän aus nächster Nähe verfolgte.
Becker kann sich laut eigenen Angaben gut in die Situation von Zverev hineinversetzen. „Die Beine wollen, aber der Kopf nicht“, sagte der 52-Jährige: „Das wird auch immer wieder passieren, der Kampf gegen sich selbst, der ist ja nie vorbei. Momentan verliert er diesen Kampf.“ Er mache sich Sorgen, dass Zverev „in die falsche Richtung rennt“.
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