Bianca Andreescu: 10 Dinge über die Sensationssiegerin in Indian Wells
Bianca Andreescu hat sensationell das WTA-Premier-Mandatory-Turnier in Indian Wells gewonnen. Wir stellen die 18-jährige Kanadierin etwas näher vor.
1: Indian-Wells-Titel mit einer Wildcard
Andreescu kam dank einer Wildcard ins Hauptfeld in Indian Wells. Die 18-Jährige war zum ersten Mal bei einem WTA-Turnier der höchsten Kategorie dabei – und gewann sensationell den Titel. Sie ist die drittjüngste Indian-Wells-Siegerin nach Martina Hingis (17 Jahre, 166 Tage), Serena Williams (17 Jahre, 169 Tage) und Monica Seles (18 Jahre, 90 Tage) und die erste Titelträgerin mit einer Wildcard. „Vor einem Jahr habe ich mit meinem Tennis und meinem Körper gekämpft. Es ist verrückt, was in einem Jahr passieren kann. Ich habe 25.000-US-Dollar-Turniere in Japan gespielt. Und nun bin ich, darf ich das F-Wort sagen? Nein, kann ich nicht. Der F-ing Champion von Indian Wells. Das ist verrückt.“ Sogar der kanadische Premierminister Justin Trudeau meldete sich nach dem Sensationssieg.
From a wild card to the Indian Wells champion – Bianca Andreescu just made history. Congratulations, @Bandreescu_! #BiancaRising 🎾🇨🇦 https://t.co/0IBTOfcZQH
— Justin Trudeau (@JustinTrudeau) March 18, 2019
2: Für die große Bühne bestimmt
Der Titelgewinn von Andreescu in Indian Wells kam für die Tenniswelt aus dem Nichts. Die 18-Jährige hat an ihren Coup fest geglaubt. „Ich habe wirklich daran geglaubt, dass ich es verdient habe, hier zu stehen. Ich habe es diese Woche bewiesen. Hoffentlich kommen noch viele gute Dinge in meiner Karriere.“ Der Titel Indian Wells soll der Anfang einer herausragenden Karriere gewesen sein. Bereits vor Turnierbeginn in Indian Wells sagte sie: „Ich sehe mich selbst als Grand-Slam-Siegerin, vielleicht sogar mehr. Dass ich mir einen Namen mache und Geschichte schreibe. Ich möchte eine Inspiration für so viele Leute wie möglich sein. Ich möchte den Sport zum Guten verändern und eine Menge fürs Damentennis tun.“
3: WTA-Ranking: 200 Plätze in einem halben Jahr
Im Oktober 2018 war Andreescu noch die Nummer 243 im WTA-Ranking. Dann begann der rasante Aufstieg in der Weltrangliste. Sie beendete das Jahr mit einer 18:3-Bilanz auf der ITF-Tour. Zu Beginn dieses Jahres spielte sie sich in Auckland als Qualifikantin in ihr erstes WTA-Finale vor. Ihr fehlten im Endspiel gegen Julia Görges nur wenige Punkte zum Titelgewinn. Bei den Australian Open erreichte sie als Qualifikantin die zweite Runde. Es folgten der Turniersieg beim WTA-Challenger in Newport Beach, zwei Einzelsiege im Fed Cup, die Halbfinalteilnahme in Acapulco und nun der Sensationssieg in Indian Wells. Andreescu ist mittlerweile die Nummer 24 im WTA-Ranking. Tendenz weiter steigend.
4: Rumänische Wurzeln
Als Andreescu im Finale von Indian Wells um den Titel spielte, sah man auf den Tribünen auch zahlreiche rumänische Flaggen. Die 18-Jährige hat rumänische Eltern. Kurz nach ihrer Geburt in Mississauga in Kanada zog die Familie nach Rumänien, wo Andreescu im Alter von sieben Jahren mit dem Tennisspielen begann. Ihre Kindheit verbrachte sie aufgrund der Arbeit ihrer Mutter sowohl in Rumänien als auch in Kanada. Mittlerweile lebt die Familie wieder fest im kanadischen Bundesstaat Ontario. Andreescu gefällt es, dass zwei Nationen für sie jubeln. „Rumänen sind überall. Ich bekomme definitiv viel Liebe von den rumänischen Medien. Es ist schön, zwei Fanlager zu haben, Kanada und Rumänien.“
5: Die rumänische und kanadische Seite von Andreescu
Zwei Herzen schlagen in der Brust von Andreescu. Was ist typisch rumänisch und kanadisch an ihr? „Von meiner osteuropäischen Seite habe ich mein tiefes Verlangen. Wenn ich etwas unbedingt will, bin ich sehr entschlossen. Meine kanadische Seite ist hartarbeitend und vielleicht ein wenig wetteifernd“, sagte Andreescu gegenüber „WTA Insider“.
6: Simona Halep rät zum frühen Einstieg als Profi
Im Gegensatz zu Naomi Osaka, die komplett auf Turniere bei den Juniorinnen verzichtete, feierte Andreescu einige Erfolge als Juniorin. Sie war die Nummer drei im ITF-Junior-Ranking und gewann zwei Grand-Slam-Titel im Doppel. Ihr letztes Grand-Slam-Turnier bei den Juniorinnen spielte sie mit 16 Jahren. Dann setzte sie alles auf die Karte Profitennis. Simona Halep ermutigte die Teenagerin zu einem frühen Einstieg bei den Profis. „Ich habe ihr gesagt, dass sie als Juniorin aufhören soll. Sie wollte noch mehr spielen, aber ich habe gesagt, dass sie bereit für ein höheres Level ist. Wie wir sehen, macht sie sich fantastisch“, sagte Halep. Andreescu hat einen engen Bezug zu Halep. „Sie ist aus Rumänien, und ich bin es auch. Als sie die French Open gewonnen hat, war das sehr emotional, besonders für Rumänien, weil wir sehr leidenschaftliche Leute sind.”
7: Grand-Slam-Debüt in Wimbledon
Die French Open 2017 waren der erste Grand-Slam-Auftritt von Andreescu bei den Profis. Sie scheiterte in der ersten Qualifikationsrunde. Wenige Wochen später spielte sie sich in Wimbledon kurz nach ihrem 17. Geburtstag ins Hauptfeld vor. Auf eine weitere Hauptfeldteilnahme bei einem Grand-Slam-Turnier musste die Kanadierin bis zu diesem Jahr warten. Bei den Australian Open überstand sie die Qualifkation ein zweites Mal und gewann schließlich ihr erstes Hauptfeldmatch bei einem „Major“. Die Zeiten, in denen Andreescu durch die Qualifikation muss, sollten nach dem Titelgewinn in Indian Wells endgültig vorbei sein.
8: Fed-Cup-Debüt mit 16 Jahren
Andreescu debütierte 2017 für das kanadische Fec-Cup-Team bereits mit 16 Jahren. Ihr Einzelbilanz seitdem: 7:3. Im April spielt Kanada in Tschechien um den Einzug in die Weltgruppe. 2015 war man zuletzt erstklassig.
9: Fünftbeste Kanadierin
Andreescu wird im Juni zwar erst 19 Jahre alt, aber im WTA-Ranking waren bislang nur vier Kanadierinnen besser platziert als die Teenagerin. Eugenie Bouchard (Karrierebestmarke: Platz fünf), Carling Bassett-Seguso (Karrierebestmarke: Platz zehn), Helen Kelesi (Karrierebestmarke: Platz 13) und Aleksandra Wozniak (Karrierebestmarke: Platz 21) stehen noch vor Andreescu. Kanada hat sich mittlerweile von einem Entwicklungsland im Tennis zu einer etablierten Tennisnation entwickelt. Vor allem dank der Erfolge von Milos Raonic und Eugenie Bouchard hat sich in Kanada ein Tennisboom entwickelt. „Das gibt kanadischen Spielern Selbstvertrauen, es noch besser zu machen”, sagt Andreescu.
10: Extreme Tierliebe
Andreescus große Liebe neben dem Tennis gehört den Tieren. Ihre Mutter Maria erzählte gegenüber „The Star’s“, dass ihre Tochter in Rumänien bekannt dafür war, streunende Tiere zu suchen. „Sie hat heimatlose Hunde und Katzen aufgesammelt, sie ins Tierheim gebracht, sie gesäubert und dann an Verwandte zur Adoption gegeben. Meine Familie in Rumänien hat einige Tiere genommen. Bianca ruft regelmäßig an und erkundigt sich nach ihnen. Sie liebt Tiere bis ins Extrem. Ihre Absicht ist es, auf der gesamten Welt Zufluchtsstellen zu eröffnen.“
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