Bittere Pleite: Zverev verpasst Finale von Melbourne
Sein Traum ist geplatzt. Alexander Zverev hat den Finaleinzug bei den Australian Open auf dramatische Weise aus der Hand gegeben. Nun muss der 26-Jährige weiter auf seinen ersten Grand-Slam-Titel warten. Zverev unterlag seinem Angstgegner Daniil Medvedev trotz klarer Führung nach einem Fünfsatz-Krimi mit 7:5, 6:3, 6:7 (4:7), 6:7 (5:7), 3:6.
Gegen den Weltranglistendritten Medvedev hat Zverev nun sechs der letzten sieben Duelle verloren. Zverev hatte zum zweiten Mal nach 2020 bei den US Open in ein Grand-Slam-Endspiel einziehen wollen. Damals unterlag er dem Österreicher Dominic Thiem in fünf Sätzen – ebenfalls nach 2:0-Satzführung.
Wie schon bei seinem überragenden Viersatz-Erfolg über Carlos Alcaraz im Viertelfinale fand er auch gegen Medvedev gut in die Partie. In der entscheidenden Phase des ersten Satzes behielt Zverev bei langen Rallys die Nerven und sicherte sich nach rund einer Stunde Spielzeit unter dem tosenden Applaus der Zuschauer den ersten Durchgang. Auch in der Folge blieb der Hamburger konzentriert. Medvedev agierte erstaunlich weit hinter der Grundlinie. Zverev nutzte das, kam häufig ans Netz und breakte den Russen vorentscheidend zum 3:2 im zweiten Satz. Ab dem dritten Satz aber präsentierte sich Medvedev wie verwandelt. Zverev hielt gegen den nun deutlich konsequenter auftretenden Russen gut dagegen, der bewahrte aber in den entscheidenden Momenten die Ruhe.
Medvedev trifft am Sonntag auf den Italiener Jannik Sinner, der zuvor Serienchampion Novak Djokovic ausgeschaltet hatte. Zverev dagegen verpasste es, als dritter Deutscher nach Boris Becker (1991, 1996) und Rainer Schüttler (2003) ins Einzel-Finale von Melbourne einzuziehen. Den letzten Titelgewinn gab es vor 28 Jahren durch Becker.