Boris Becker wehrt sich: „Geht nur darum, mir persönlich wehzutun“
Köln (SID) – Tennisidol Boris Becker hat sich in der Affäre um sein Insolvenzverfahren in Großbritannien und einen angeblich gefälschten Diplomatenpass ausführlich zu Wort gemeldet. „Ich bin hier in den Mühlen des Gesetzes gefangen. Ich habe mehr als das Geforderte bezahlt und keinen interessiert’s“, sagte Becker der Bild am Sonntag.
Der 50-Jährige erhob im Interview schwere Vorwürfe. „Fakt ist: Das Gericht hat 3,9 Millionen Euro festgesetzt, aber der Insolvenzverwalter will mehr Geld eintreiben und das Verfahren dadurch in die Länge ziehen“, sagte Becker. Es stünden „ominöse 25 Prozent Zinsen“ im Raum, „diese Forderung ist aber in keiner Weise rechtmäßig. Das ist doch kein Wunschkonzert.“
„Außerdem habe ich mit meinen Anwälten herausgefunden, dass die Kanzlei, die den Insolvenzverwalter vertritt, selbst Gesellschafter der englischen Privatbank ist, die von mir das Geld fordert. Das riecht für mich sehr nach einem Interessenkonflikt“, so Becker. Seine englischen Anwälte hätten „schon eine Gegenklage gegen die Bank vorbereitet. Das könnte das englische Insolvenzrecht durcheinander rütteln“.
Becker hatte im Verfahren mit dem Diplomatenpass der Zentralafrikanischen Republik unter Berufung auf einen angeblichen Botschafter-Status Anspruch auf politische Immunität erhoben. Später behauptete der Büroleiter des Außenministers des Landes, dass es sich bei dem Dokument um eine Fälschung handele.
„Das eine hat mit dem anderen zunächst mal nichts zu tun. Und ich würde diesen Status auch in keiner Weise für einen positiveren Ausgang des Verfahrens einsetzen“, sagte Becker: „Der Pass wurde mir Mitte April vom Botschafter unter Zeugen übergeben. Ich kann nur davon ausgehen, dass alles rechtmäßig ist, wenn mein Diplomatenpass, der mir von der Botschaft ausgehändigt wurde, beim amerikanischen Konsulat liegt.“
Becker glaubt weiterhin an einen positiven Ausgang seines Prozesses. „Ich warne immer Menschen, die mich nicht kennen, über mich zu urteilen. Ich weiß genau, was da gerade passiert und möchte nur, dass man mir zuhört und dass geprüft wird, ob das stimmt“, sagte der dreimalige Wimbledonsieger.
Bei der geplanten Versteigerung seiner Besitztümer gehe es „nur darum, mir persönlich wehzutun, weil ich natürlich emotional an den Trophäen hänge. Wenn man den reinen Verkaufswert dieser Gegenstände wie Schläger und Pokale aufrechnet, dann ist das ein Klacks“, sagte Becker: „Nächste Woche werden meine Anwälte in England eine einstweilige Verfügung beantragen, um die Versteigerung zu stoppen.“
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