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Cilic triumphiert im Big Apple: Zweiter Kroate nach Trainer Ivanisevic auf dem Grand-Slam-Thron

New York (SID) – Marin Cilic ist in die Fußstapfen seines Trainers Goran Ivanisevic getreten. Der 25-Jährige gewann das Überraschungsfinale bei den US Open in New York gegen Kei Nishikori (Japan) und damit als zweiter Kroate in der Geschichte des Profitennis eines der vier Grand-Slam-Turniere. Nach 1:54 Stunden verwandelte Cilic in einseitigem Finale seinen zweiten Matchball zum 6:3, 6:3, 6:3. Aufschlagriese Ivanisevic hatte 2001 in Wimbledon triumphiert.

Die Stimmung im gigantischen Arthur Ashe Stadium war über die gesamte Spielzeit verhalten, deutliche Lücken waren auf den Tribünen zu erkennen. Erstmals seit fast neun Jahren hatte es bei einem Major keiner der drei Seriensieger, Roger Federer, Novak Djokovic oder Rafael Nadal, ins Endspiel geschafft. Cilic schoss im Halbfinale am Samstag Rekordchampion Federer vom Platz, Nishikori überraschte Branchenprimus Djokovic. Titelverteidiger Nadal war wegen einer Verletzung nicht am Start gewesen.

Auch im Endspiel dominierte Cilic, wie bereits bei seinem Dreisatzerfolgen im Viertel- und Halbfinale. Marathonmann Nishikori, der zweimal im Turnierverlauf mehr als vier Stunden auf dem Court gestanden hatte, fehlte sichtlich die Kraft, um ein weiteres Kapitel japanischer Sportgeschichte zu schreiben. Der 24-Jährige hatte als erster Asiate überhaupt das Endspiel eines Grand Slams erreicht.

Besonders beim Aufschlag, den Cilic gemeinsam mit Goran Ivanisevic deutlich verbessert hat, ließ der 1,98-m-Hüne Nishikori kaum eine Chance. 17 Asse gelangen Cilic, zudem drückte er seinen Kontrahenten mit der Vorhand ein ums andere Mal weit hinter die Grundlinie. Nishikori spielte über weite Strecken zu passiv, selbst die Unterstützung der japanischen Fangemeinde brachte den Schützling des ehemaligen US-Profis Michael Chang nicht mehr zurück ins Spiel.

Cilic kassierte für seinen Erfolg im Big Apple drei Millionen Dollar Preisgeld (ca. 2,3 Millionen Euro), ab Montag steht er zum ersten Mal seit mehr als vier Jahren wieder unter den besten zehn Spielern der Tennis-Welt. Nishikori rückt auf Platz acht vor.

Im vergangenen Jahr hatte Cilic bei den US Open wegen einer Dopingsperre gefehlt. Nachdem er beim ATP-Turnier in München im April 2013 positiv auf das Psychostimulans Nikethamid getestet worden war, sperrte ihn der Weltverband ITF für neun Monate. Der Internationale Sportgerichtshof CAS verkürzte die Sperre später auf vier Monate.

Cilic hatte stets erklärt, die aufputschende Substanz sei in Glukosetabletten aus der Apotheke enthalten gewesen. Nach seiner Niederlage am Samstag trat Federer für Cilic ein. „Ich glaube fest daran, dass er nichts falsch gemacht hat, zumindest nicht absichtlich“, sagte der Schweizer: „War er naiv? Vielleicht. Aber ich glaube, ich kenne ihn gut genug, um zu sagen, dass er so etwas nicht machen würde.“

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