Clijsters folgt Swonarewa ins Finale
Titelverteidigerin Kim Clijsters und Wera Swonarewa bestreiten am Samstag das Finale der mit 22,6 Millionen Dollar dotierten US Open in New York. Für die topgesetzte Caroline Wozniacki ist indes der Traum vom Glücks-Triple im Halbfinale geplatzt: Die 20-jährige Dänin verlor in der Vorschlussrunde gegen die Weltranglisten-Achte Swonarewa (Russland) 4:6, 3:6 und kassierte nach zuvor 13 Siegen in Folge erstmals wieder eine Niederlage.
Damit muss Vorjahresfinalistin Wozniacki nicht nur weiter auf ihren ersten Grand-Slam-Triumph warten, sondern verpasste auch den Sprung an die Spitze der Weltrangliste. Zudem verspielte sie die Chance auf den Jackpot von insgesamt 2,7 Millionen Dollar. „Ich hatte meine Chancen. Aber ich habe einige Fehler gemacht, die ich hätte mir nicht erlauben dürfen“, sagte die Wahl-Monegassin.
Clijsters besiegt Lokalmatadorin
Endspiel-Gegnerin von Wimbledonfinalistin Swonarewa, die im Achtelfinale Andrea Petkovic (Darmstadt) ausgeschaltet hatte, ist am Samstag die Belgierin Clijsters. Die 27-Jährige besiegte in einer hochklassigen Partie Lokalmatadorin Venus Williams mit 4:6, 7:6 (7:2), 6:4.
Im vergangenen Jahre hatte Clijsters in New York eines der größten Comebacks der Sport-Geschichte gefeiert. Nach der Geburt ihrer Tochter Jada und einer 27-monatigen Pause krönte sie damals ihre famose Rückkehr mit ihrem zweiten US-Open-Sieg nach 2005.
Swonarewa behält die Nerven
Wozniacki zeigte im größten Tennisstadion der Welt Nerven. Während Swonarewa auf konstant hohem Niveau spielte, erlaubte sich die Dänin in den entscheidenden Phasen zu viele leichte Fehler und konnte sich diesmal nicht auf ihren Aufschlag verlassen. Nach 1:25 Stunden verwandelte die 26-jährige Swonarewa gleich ihren ersten Matchball.
Wozniacki hätte mit einem Turniersieg im Big Apple erstmals in ihrer Karriere die Spitze der Weltrangliste erobern können. Branchenführerin Serena Williams (USA) hatte ihre Teilnahme am abschließenden Major-Turnier des Jahres wegen einer Fußverletzung absagen müssen. Im vergangenen Jahr hatte Wozniacki im US-Open-Finale gestanden, dort aber in zwei Sätzen gegen Clijsters verloren.
Durch den Halbfinal-K.o. verspielte Wozniacki auch die Chance auf einen warmen Geldregen. Da die dynamische Grundlinienspielerin mit den polnischen Wurzeln die Wertung der US-Hartplatzserie im Vorfeld des Turniers gewonnen hatte, hätte sie bei einem Final-Triumph am Samstag neben der Siegprämie in Höhe von 1,7 Millionen Dollar noch einen Bonus von 1,0 Millionen Dollar eingestrichen.
Bryan-Brüder siegen im Doppel
Die topgesetzten Bryan-Brüder Bob und Mike haben indes zum dritten Mal den Doppeltitel der US Open gewonnen. Die Zwillinge besiegten im Finale die indisch-pakistanische Kombination Rohan Bopanna und Aisam Qureshi mit 7:6 (7:5), 7:6 (7:4). Für die Bryans war es der insgesamt neunte Grand-Slam-Titel. Das weltbeste Doppel kassierte ein Preisgeld von 420.000 Dollar.
Mit dem Sieg der „Bryanbros“ platzte auch der Traum der „Friedens-Diplomaten“ Bopanna und Qureshi vom ersten Grand-Slam-Titel. Trotzdem wurden der Hindu und der Muslim von den Zuschauern im Arthur-Ashe-Stadion begeistert gefeiert.
Die beiden Tennisprofis aus den verfeindeten Atommächten bilden im Tennis-Circuit das Doppel der Hoffnung. „Wir sind ein Beispiel dafür, wie man friedlich zusammenleben kann. Unsere Partnerschaft überwindet die Grenzen und Gräben“, sagte Bopanna und glaubt an die Vorbildfunktion der Allianz: „Wenn Aisam und ich uns gut verstehen, können das unsere Landsleute auch. Wir möchten auch anderen die Kraft geben, Mauern im Kopf einzureißen.“
Die Kollegen haben großen Respekt vor dem nur auf den ersten Blick so ungleichen Paar und seiner „Mission possible“. „Sie sind gut für unseren Sport“, meinte Mike Bryan: „Und für den Weltfrieden.“
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