TENNIS AUSTRALIAN OPEN, Danielle Collins of USA reacts to the crowd after winning her round 2 match against Destanee Aia

Provokation pur: Danille Collins forderte nach ihrem Sieg gegen Destanee Aiava aus Australien die Fans dazu auf, sie noch mehr auszubuhen. Bild: IMAGO / AAP

Danielle Collins: „Die Leute, die mich hassen, zahlen mein Gehalt“

Danielle Collins gewann bei den Australien Open gegen Local Hero Destanee Aiava und wurde danach ausgebuht. Die US-Spielerin reagierte auf ihre ganz eigene Art.

Danielle Collins bekam es in der zweiten Runde der Australian Open mit der letzten Australierin in der Damen-Einzelkonkurrenz zu tun. Qualifikantin Destanee Aiava hatte sich für die Partie viel vorgenommen und bekam – natürlich – die volle Unterstützung ihrer Landsleute auf den Tribünen. Es entwickelte sich eine spannende Partie, die Collins am Ende 7:6, 4:6, 6:2 gewann.

Die Fans feuerten Aiava durchgängig an, jubelten bei einfachen Fehlern der Gegnerin und stimmten lauthals Gesänge an, um sie aus dem Rhythmus zu bringen – was man eben so macht, wenn ein Local Hero bei einem Grand Slam-Turnier um den Einzug in die nächste Runde kämpft. Aber am Ende half alles nichts: Aiava musste sich geschlagen geben, gerade in der Endphase der Partie war Collins zu stark.

Danille Collins fordert die Fans auf, sie weiter auszubuhen

Umso überraschender war dann deren Reaktion nach dem Handshake am Netz, als einige Zuschauer anfingen zu buhen. Collins forderte das Publikum gestenreich dazu auf, ruhig noch mehr zu buhen. Sie formte mit der Hand am Ohr einen Schalltrichter, erst links, dann rechts. Danach verteilte sie Handküsschen in alle Richtungen. Schließlich schlug sie sich mit der Hand auf den Po. „Ihr könnt mich alle mal“, wollte sie damit wohl zum Ausdruck bringen.

Im Siegerinterview auf dem Court sagte sie dann an die Fans gerichtet: „Wenn ich hier raus bin, werde ich mir mein dickes Preisgeld schnappen. Meine Freundinnen und ich lieben es, in Fünf-Sterne-Hotels Urlaub zu machen. Ich kann euch garantieren, dieses Preisgeld wird dafür investiert werden, hoffentlich auf den Bahamas. Wir lieben Yachten und werden davon posten, damit ihr seht, wie es uns geht. Also danke euch. Danke fürs Kommen und Unterstützen.“ Wow, mehr Provokation geht kaum.

„Ich fand es toll“, sagte sie später auf der Pressekonferenz. „Ich mache das schon mein ganzes Leben lang. Ich liebe es, vor einem Publikum zu spielen, das Energie hat, egal auf welcher Seite es steht. Das motiviert mich nur noch mehr. Ich glaube, es hat mir am Ende wirklich geholfen. Es hat mir geholfen, mich besser zu konzentrieren, und es hat mich manchmal herausgefordert. Es hat mich einfach über die Ziellinie gebracht.“

„Das geht alles in den Danielle Collins-Fonds!“

Eines „der tollsten Dinge“ daran, eine Profisportlerin zu sein, sei, so Collins, „dass die Leute, die mich nicht mögen, und die Leute, die mich hassen, mein Gehalt bezahlen. Das ist irgendwie ein cooles Konzept. Offensichtlich wird meine Profikarriere nicht ewig dauern. Also erinnere ich mich einfach jeden Tag daran, dass sie meine Rechnungen bezahlen, wenn ich so etwas wie hier erlebe. Jede Person, die ein Ticket gekauft hat, um hierherzukommen und mich auszubuhen oder zu tun, was sie tun, geht alles in den Danielle-Collins-Fonds. Nur weiter so. Ich liebe es!“

Collins, Elfte der WTA-Rankings und in Melbourne an zehn gesetzt, hatte 2024 bei den Australian Open nach ihrer Zweitrunden-Niederlage gegen Iga Swiatek angekündigt, am Ende des Jahres ihre Karriere beenden zu wollen. Zuvor hatte sie öffentlich gemacht, an Endometriose zu leiden, dennoch aber Nachwuchs haben und eine Familie gründen zu wollen. Sie spielte dann die beste Saison ihrer Karriere und trat doch nicht zurück. In der dritten Runde trifft sie nun auf Madison Keys.