August 27, 2024, Flushing Meadows, New York, USA: Danielle Collins during Day 2 of her match against Caroline Dolehide i

Danielle Collins verlor bei ihren letzten US Open gleich in der ersten Runde gegen Caroline Dolehide.Bild: IMAGO / ZUMA Press Wire

Danielle Collins: Nicht in der Stimmung für eine Abschiedszeremonie

Danille Collins ging als „Dark Horse“ in ihre letzten US Open, flog aber in Runde 1 raus. Auf eine Verabschiedung hatte sie anschließend keine Lust.

Danielle Collins trat zu ihren letzten US Open an und galt im Vorfeld als „Dark Horse“ der Damen-Konkurrenz. Denn die 30-Jährige, die schon im Frühjahr deutlich machte, dass sie 2024 ihre letzte Profisaison spielen wird, hatte im Jahresverlauf einige erstaunliche Ergebnisse. Auf ihrer „Abschiedstournee“ holte sie die Titel in Miami und Charleston. Zwischenzeitlich war sie in 15 aufeinanderfolgenden Matches unbesiegt.

Danielle Collins ist auf Abschiedstournee

Auch wenn sie zuletzt keine große Konstanz auf den Platz brachte, waren die Gegnerinnen in New York City gewarnt: Wenn du gegen Danielle Collins spielst, kann alles passieren. In der ersten Runde der US Open schlug das Leistungspendel dann aber in die entgegengesetzte: Collins gewann zwar den ersten Satz glatt gegen Caroline Dolehide, verlor dann aber völlig den Faden und unterlag am Ende 6:1, 4:6, 5:7. „Niemand hier draußen ist davor gefeit, schlechte Tage zu haben”, sagte Danielle Collins. „Ich habe seit den Olympischen Spielen körperlich viel durchgemacht, also war es ein Kampf.”

Nach ihrer Niederlage spielten sich auf dem Court dann ungewöhnliche Szenen ab. Denn: Es kam eine Offizielle auf Collins zu, um ihr einen Strauss Blumen zu überreichen und sie angemessen zu veranstalten. Selbiges hatten die US Open in diesem Jahr schon mit Dominic Thiem und Diego Schwartzman gemacht, die ebenfalls zum letzten Mal in Flushing Meadows aufliefen. Collins aber erklärte der Dame, dass sie auf eine Abschiedszeremonie keine Lust hätte. Später in ihrer Pressekonferenz erklärte sie, warum.

„Ich bin nicht jemand, der seine Erfolge gerne feiert. Ich habe mit Schuldgefühlen wegen des Erfolgs zu kämpfen. Ich bin nicht so gut darin, Momente zu haben, in denen es nur um mich geht. Ich würde so etwas lieber privat machen. Ich habe das Gefühl, dass ich genug Aufmerksamkeit für ein ganzes Leben bekommen habe“, sagte Collins.

Sie wird nun so viel spielen, wie es ihr Körper ihr für den Rest der Saison erlaubt – und am Ende des Jahres dann einfach aufhören. „Mir gefällt die Vorstellung, nicht 40 Wochen im Jahr zu reisen“, sagte sie. „Das hört sich gut an an diesem Punkt meiner Karriere mit all den Reisen, die ich gemacht habe, auch wenn ich es sehr genossen habe.“

Danielle Collins: Glücklich mit Hund, Kaffee, Garten und Kindern

Zwei Diagnosen machten ihr im wahrsten Sinne des Wortes das Leben schwer. 2018 war bei Collins zunächst rheumatoide Arthritis festgestellt worden, eine entzündliche Autoimmunerkrankung. Bei dieser Erkrankung sind in der Regel mehrere Gelenke dauerhaft entzündet. Mit einer Diät und unterschiedlichen Medikamenten versuchte sie, die oft höllischen Schmerzen unter Kontrolle zu bekommen. Das gelang über die Jahre mal besser, mal schlechter.

2019 wurde eine weitere Erkrankung, eine Endometriose, bei ihr diagnostiziert. Ein gesundheitliches Problem, bei dem die betroffenen Frauen überdurchschnittlich intensive und lange Schmerzen während der Monatsblutung erleiden. Statistisch betrachtet ist jede zehnte Frau betroffen. Im Profisport wird das Thema so gut wie nie thematisiert.

Mehrfach betonte Collins schon, dass sie nicht gern im Rampenlicht steht und dann glücklich ist, wenn sie mit ihrem Hund spazieren gehen, Kaffee trinken, im Garten arbeiten und bald eine Familie gründen kann. Dafür wird sie ab 2025 viel Zeit haben.