23. April 1991: Comebackversuch von Björn Borg
Berlin (SID) – „Wir haben Tennis gespielt, er hat irgendwas anderes gespielt“ – Ilie Nastase hat das mal gesagt, es war der Versuch, die schier grenzenlose Überlegenheit von Björn Borg irgendwie zu beschreiben. Der Eis-Borg, die Maschine, der Mann ohne Mienenspiel, mit diesen stahlblauen, eng beisammen liegenden Augen, die immer irgendwie melancholisch ins Leere starrten.
Sieben Jahre lang fegte Björn Borg wie eine Urgewalt durch die Tennisszene. Er gewann sechsmal die French Open und fünfmal Wimbledon, er war insgesamt 109 Wochen die Nummer eins. In 27 Grand-Slam-Turnieren gewann er 141 Matches und verlor gerade mal 16. Mit John McEnroe spielte er im Wimbledonfinale 1980 einen Tiebreak, der bis heute als „Die Schlacht von 18-16“ in den Tennis-Geschichtsbüchern steht.
Und dann hörte dieser Björn Borg plötzlich auf. Bei großen Turnieren konnte er oft nächtelang nicht schlafen, 1980 in Wimbledon brach er mit einem Weinkrampf in der Kabine zusammen, weil ihn der ungeheure Druck zertrümmerte, nun hatte er genug. Mit 26 Jahren, in einem Alter, in dem viele große Karrieren im Sport erst richtig Fahrt aufnehmen, stieg der große Schwede 1983 aus. Einfach so.
Das alles liegt lange zurück, als Borg am 23. April 1991 einen halbherzigen Comebackversuch startet. In Monte Carlo, wo er acht Jahre zuvor sein vermeintlich letztes Match bestritten hat, stellt er sich auf dem Centre Court dem Spanier Jordi Arrese. Die Vorstellung dauert nicht lange, Borg verliert 2:6, 3:6.
Immer wieder taucht Borg in den folgenden Jahren bei Turnieren auf, nie kann er auch nur annähernd an seine goldenen Jahre anknüpfen, die Gegner haben den Respekt verloren. Die Niederlage gegen den Russen Alexander Wolkow 1993 in Moskau ist Borgs letzte auf ATP-Ebene.
Der große Name lebt im Tennis weiter, auch wenn für den heute 17-jährigen Leo Borg die Fußstapfen des Vaters deutlich zu groß sein dürften.Sneakers Draked Viola | Atelier-lumieresShops | Sneakers search engine | michael kors outlet mall winnipeg