Das SID-Kalenderblatt am 30. Januar: Kerber gewinnt ersten Grand-Slam-Titel
Köln (SID) – Der Abend in Melbourne war zur Nacht geworden, der Tag des Triumphs neigte sich dem Ende entgegen, doch Angelique Kerber wusste, dass sie etwas Unvergängliches erschaffen hatte. „Dieser Moment wird für immer in meinem Kopf, in meinem Bauch und in meinem Herzen sein“, sagte sie. An diesem 30. Januar 2016 hatte Kerber ein Kapitel deutscher Tennisgeschichte geschrieben, das endlich einmal nicht von Boris Becker oder Steffi Graf handelte.
Sie hatte die Australian Open gewonnen – im Finale mit 6:4, 3:6, 6:4 gegen die große Serena Williams. 17 Jahre nach Graf hielt wieder eine Deutsche einen der vier wichtigsten Tennispokale in den Händen. Es dauerte, ehe Kerber die Tragweite ihres Erfolgs begriff: „Ich bin ein Grand-Slam-Champion, das klingt so verrückt. Ich bin jetzt in der Historie“, sagte sie am Morgen danach.
Geschlafen hatte sie da noch nicht, stattdessen im „Club 161“ in der Nähe des Stadtstrands St. Kilda die Nacht zum Tag gemacht. Überglücklich und noch immer leicht angeschickert von den Drinks der Siegessause sprang Kerber in den Yarra River. „Es war kalt, aber es hat sich gelohnt“, sagte sie: „Das war ein würdiger Abschluss der bislang besten zwei Wochen meines Lebens.“
Es war eine denkwürdige Reise, die Kerber in Melbourne auf den Thron geführt hatte. In der ersten Runde war sie fast ausgeschieden, musste einen Matchball abwehren. Es folgte ein Siegeszug, den selbst Williams nicht stoppen konnte und der die talentierte Frau Kerber in „Angie, die Siegerin“ verwandelte. „Keine Ahnung, was auf mich zukommt. Aber ich werde es genießen“, sagte Kerber dem SID und kündigte an: „Ich will so bleiben, wie ich bin.“
Das gelang ihr – und noch vieles mehr. 2016 erreichte sie das Finale auf dem Heiligen Rasen von Wimbledon, gewann olympisches Silber in Rio und bei den US Open ihr zweites Grand-Slam-Turnier. Als erste Deutsche nach Graf kletterte sie an die Spitze der Weltrangliste. Mit dem Triumph 2018 in Wimbledon – erneut im Finale gegen Serena Williams – vollendete sie ihr unvergängliches Werk.
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