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Foto: Sophie Linckersdorff

Davis Cup: Letzte Vorbereitungen am Hamburger Rothenbaum

Eigentlich wird am Hamburger Rothenbaum auf roter Asche gespielt. Doch für die Davis Cup-Gruppenspiele im September gibt es einige Änderungen.

Fotos: Sophie Linckersdorff

Staubige Aschewolken und von einer Seite zur anderen auf dem Platz rutschen – das ist normal  auf der Tennisanlage am Rothenbaum. Im Winter weichen die Spieler im Club an der Alster dann in die Halle mit Teppichboden aus. Wenn aber der Davis Cup nach Hamburg kommt, muss die Anlage den Richtlinien des Mannschaftswettbewerbs angepasst werden. Heißt: Das Dach im Stadion wird geschlossen, die Sand- bzw. Teppichplätze werden zu Hardcourts und die Spielerbereiche müssen umgebaut werden. tennis MAGAZIN hat sich die Umbauarbeiten in der Hallerstraße im Hamburger Ortsteil Harvestehude angeschaut.

Gleich beim Betreten der Anlage wird klar: Die Umbauarbeiten sind in vollem Gange. Überall stehen Paletten und kleine Container, Arbeiter wuseln umher, fahren ihre Kisten mit Hubwagen oder Radladern von einer Ecke zur anderen, aus dem Stadion dröhnt eine Bohrmaschine. Dass hier in nur wenigen Tagen vier Davis Cup-Teams und bis zu 10.000 Zuschauer erwartet werden, lässt sich noch nicht erahnen.

Aus Teppich wird Hartplatz

Aber es läuft alles nach Plan. Der Deutsche Tennis Bund (DTB) sowie die Veranstalter emotion group geben Einblicke in die Arbeiten. Erste Station ist die Tennishalle hinter dem Clubheim vom Club an der Alster. Normalerweise spielen die Mitglieder hier auf drei Teppichplätzen. Mittlerweile ist nur noch einer davon zu sehen. Die anderen beiden sind mit Holzplatten bedeckt. Aus ihnen werden in den nächsten Tagen Hardcourts, die als Trainingsplätze für die Spieler dienen sollen. Die Holzplatten werden mit Acryl-Sand beschichtet. Sieben Arbeiter haben die Platten in der Halle verlegt; drei weitere kümmern sich um die Beschichtung in den Davis Cup-Farben Grün und Grau. Ein Mitarbeiter erklärt, dass die Courts zur Kategorie der mittel bis schnellen Hartplätze zählen.

Die Platzbauer verteilen die graue Beschichtung auf den Holzplatten in der Trainingshalle. Foto: Sophie Linckersdorff

Wie sich rausstellt, war dieser Vorgang nicht so einfach wie gedacht. Denn die 1.200 Platten waren so groß, dass sie nicht durch den normalen Eingang in die Halle gebracht werden konnten. Die Lösung: Eine Wand wurde zum Teil aufgerissen, sodass die Bodenabdeckung per Hubwagen in die Halle gehievt werden konnte. Provisorisch ist die Wand aber mittlerweile wieder aufgebaut und mit einem Vorhang verdeckt. Zum Abbau soll sie in circa zwei Wochen aber wieder durchbrochen werden.

Anschließend wird die Masse verteilt. Foto: Sophie Linckersdorff

Gleiche Bedingungen für alle

Davis Cup, Hamburg

Im Stadion selbst gibt es zwei gleich große Kabinen mit über 30 Schließfächern, Physio-Räumen und Duschen. Foto: Sophie Linckersdorff

Von der Tennishalle aus geht es weiter in einer Sporthalle. Hier soll ein Spielerbereich entstehen. Eigentlich gibt es Umkleidekabinen und eine Players-Area direkt am Stadion. Da aber anders als beim ATP- bzw. WTA-Turnier nicht 100 einzelne Spieler auf der Anlage unterwegs sind, sondern vier Mannschaften, die einzelne Räume brauchen, musste ein neuer Bereich geschaffen werden. Die Sporthalle wird also in vier gleich große Flächen unterteilt und abgegrenzt. Der Turnboden wird mit Teppich überzogen. Für alle Teams soll es die gleichen Bedingungen geben.

Genug Platz: die beiden Teams, die am Spieltag aufeinandertreffen, können sich in die großen Umkleiden am Stadion zurückziehen. Foto: Sophie Linckersdorff

Die zwei Teams, die allerdings am Spieltag aufeinandertreffen, können die Umkleidekabinen am Centre Court nutzen. Eigentlich sind sie viel zu groß mit drei separaten Massage- und Physio-Räumen, Duschen sowie über 30 Schließfächern. Aber so können sich die Mannschaften problemlos ausbreiten.

Davis Cup: Das ist neu am Hamburger Rothenbaum

Knapp 20 Meter muss man laufen, um von den Kabinen ins Stadion zu kommen. Noch sind die 10.000 Sitzplätze leer, die Leinwände schwarz und der Centre Court umrandet von Zäunen statt von Werbebanden. Rechts und links neben dem Spielereingang sollen dann ab dem 13. September die zwei spielenden Teams Platz nehmen. Der Teamchef, in der deutschen Mannschaft Michael Kohlmann, darf mit seinen Spielern auf der Spielerbank neben dem Schiedsrichterstuhl sitzen. Das restliche Team wird hinter der Bande für tatkräftige Unterstützung sorgen.

Kein roter Sand: Für die Davis Cup-Woche wurde Hartplatz am Hamburger Rothenbaum verlegt. Foto: Sophie Linckersdorff

Noch ist der grau-grüne Court nicht fertig. Die Linien und das Netz fehlen noch. Bis spätestens Freitag vor Spielbeginn soll aber alles stehen, sodass die Spieler, die früh anreisen, eine Trainingsmöglichkeit haben. Die Werbebanden sind am Rothenbaum üblicherweise als Banner gehalten. In einer Wochen sollen hier LED-Lichter auf die Sponsoren aufmerksam machen. Neben dem geschlossenen Dach gibt es eine weitere Änderung: In der ganzen Spielwoche ersetzt das Hawk-Eye mit 18 Kameras die Linienrichter.

Davis Cup Hamburg

Noch fehlen Linien und Netz am Centre Court. Auch die Logen (links im Bild) sowie die Werbebanden müssen noch aufgebaut werden. Foto: Sophie Linckersdorff

Noch wirkt die Anlage wie eine Baustelle. Wer aber den Rothenbaum einmal im Davis Cup-Fieber sehen will, kann noch Tickets erwerben. Noch sind Karten in allen Kategorien verfügbar. Zum Ticketshop geht es hier.

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