Davis Cup: Tiebreak im 5. Satz – und was kommt noch?
Jetzt also hat die ITF-Führung reagiert: Ab 2016 gibt es keine „Verlängerung“ mehr im fünften Satz, sondern der Tiebreak bringt bei 6:6 die Entscheidung. Epische Matches, die 14: 12 oder 17:15 im fünften Satz enden, sind nur noch bei den Australian Open, in Roland Garros und in Wimbledon möglich – aber wie lange noch? Der neue ITF-Präsident David Haggerty, der sich bei den Wahlen um die Nachfolge von Francesco Ricci Bitti in Santiago de Chile mit wenigen Stimmen gegen Anil Khanna aus Indien durchsetzte, will einige Veränderungen im Welttennis voranbringen. Haggerty war lange in der Tennisschläger-Industrie tätig und trieb später als Präsident des amerikanischen Verbandes USTA den Bau des Daches über dem Arthur Ashe-Stadion in Flushing Meadows voran. Für mindestens vier Jahre wird er nun an der Spitze der ITF stehen. Nach seiner Wahl in Chile ließ er bereits anklingen, welche Visionen er insbesondere für den Davis Cup hat, dem wichtigsten Wettbewerb der ITF und Haupteinnahmequelle des Weltverbandes.
„Meine Wahl verstehe ich als Zeichen dafür, dass viele Nationen Veränderungen wünschen“, sagte Haggerty in einem Telefoninterview mit der New York Times. Für ihn sei es vorstellbar, im Davis und Fed Cup ein „Final Four“ einzuführen. Deutsche Sportfans kennen dieses Format vom Handball oder Basketball. Bei den Pokalwettbewerben werden alle vier Halbfinalisten an einem Ort versammelt, um dann an einem Wochenende die Halbfinals und das Endspiel auszutragen. „Ich kann im Moment nicht sagen, dass wir es in Zukunft definitiv so machen werden“, betonte Haggerty, „aber ich habe für die Pläne schon viele positive Rückmeldungen erhalten.“ Haggertys Idealvorstellung: Die „Final Fours“ von Davis und Fed Cup sollten in der gleichen Stadt über einen Zeitraum von zwei Wochen stattfinden, erst spielen die Herren die Siegernation aus, danach die Damen. Haggerty will sich auch dafür einsetzen, dass im Fed Cup künftig wieder 16 Nationen in der ersten Weltgruppe spielen.
Kohlmann: „Grundsätzlich die richtige Entscheidung“
Ob diese Änderungen tatsächlich kommen werden, ist noch ungewiss. Sicher ist nur, dass nun der Tiebreak im fünften Satz eingeführt wird. Im Fed Cup übrigens gilt weiterhin: „Open End“ im dritten Satz, dort wird kein Tiebreak die Spielzeit eingrenzen. Michael Kohlmann, der deutsche Davis Cup-Teamchef, sieht die Änderungen grundsätzlich positiv, „auch wenn es solche legendären Matches wie das von Hartford nicht mehr geben wird“, wie er tennismagazin.de mitteilte. Kohlmann: „Grundsätzlich ist es die richtige Entscheidung der ITF, weil solche Marathon-Matches extrem viel Kraft kosten. Ich bin mir sicher, dass es auch so noch verrückte Matches geben wird, dann eben mit 7:6 im fünften Satz enden, über die man aber trotzdem noch Jahre später reden wird.“
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