Der Befreiungskünstler – Die Stärken von Gael Monfils
Er hat nicht die Eleganz eines Roger Federers. Er besitzt auch nicht so einen Zug im Arm wie Rafael Nadal. Und ihm fehlt häufig ebenfalls die mentale Stärke, die Novak Djokovic auszeichnet. Aber: Wenn Gael Monfils auf dem Platz steht, ist garantiert, dass die Fans vor Begeisterung schier ausflippen. Als er am Freitag im zweiten Einzel des Davis Cup-Finals Federer entzauberte und dem Schweizer in keinem der drei Sätze eine Chance ließ, rasteten die mehr als 27.000 Zuschauer regelrecht aus. Es gibt mehrere Gründe dafür, weshalb Monfils die Massen begeistert. Der wichtigste: Der Franzose ist ein geborener Entertainer. Einer, der den direkten Kontakt zum Publikum sucht. Der sich aufpushed, die Zuschauer mitreißt und nach starken Winnerschlägen umherwirbelt wie eine aufgezogene Spielmaus. Dazu kommt sein Look: braune Haut, schwarze Minilocken, oft ärmellose Shirts, die einen Blick auf seine perfekt definierten Muskeln zulassen. So cool und lässig wie er sich oft gibt, ähnelt Monfils eher einem Skater als einem Tennisspieler, wenn man ihn abseits des Courts trifft. Aber sobald er auf dem Platz steht, wird die Atmosphäre hitzig: Er lebt seine Emotionen aus, leidet, kämpft und jubelt wie nur wenige seiner Kollegen auf der Tour. Manchmal steht er sich mit seiner verrückten Art selbst im Weg, viele Matches – vor allem gegen Topspieler – hat er verloren, weil ihm im entscheidenden Moment die Konzentration fehlte.