225271.jpg

Deutscher Aufschwung in Paris

Nach dem Spiel seines Lebens erteilte sich Philipp Kohlschreiber erstmal Feierverbot. „Ich muss das realistisch sehen. Das war ein absolut geiles Match. Das beste Match meines Lebens, aber in der nächsten Runde habe ich nichts mehr davon“, sagte der Augsburger Tennisprofi.

Kohlschreiber hat noch viel vor bei den French Open. Nach dem bärenstarken und überraschend deutlichen 6:4, 6:4, 6:4 gegen den Weltranglistenvierten Novak Djokovic aus Serbien soll das im Achtelfinale am Montag auch der an Nummer 16 gesetzte Spanier Tommy Robredo zu spüren bekommen.

Und während Kohlschreiber sich schon darüber freute, dann möglicherweise wieder in der „Stierkampfarana“ von Roland Garros auf Court 1 spielen zu dürfen, winkt Tommy Haas der ganz große Auftritt auf dem Centre Court. Er fordert den 13-maligen Grand-Slam-Sieger Roger Federer aus der Schweiz. „Ich bin mir natürlich bewusst, dass ich der Underdog bin. Aber ich weiß auch, was er nicht so gerne mag“, sagte Haas.

Mit 31 Jahren ist er der älteste noch im Feld verbliebene Spieler – und gemeinsam mit Kohlschreiber so erfolgreich wie lange keine deutschen Spieler mehr in Paris. Vor 13 Jahren hatten in dem späteren Finalisten Michael Stich und Bernd Karbacher beim berühmtesten Sandplatzturnier der Welt zuletzt zwei Deutsche das Achtelfinale erreicht.

Kohlschreiber bleibt zurückhaltend

Kohlschreiber spielt zum dritten Mal nach den Australian Open 2005 und 2008 in der vierten Runde eines Grand Slams. Und diesmal soll alles anders werden. Vor einem Jahr gewann er in Melbourne in der dritten Runde in einem begeisternden Match gegen Andy Roddick.

„Wegen der Night Session und der ganzen Emotionen war das sogar noch größer damals“, meinte Kohlschreiber und fügte an: „Ich darf aber nicht wieder denselben Fehler wie nach dem Match damals machen, als ich voller Euphorie war und das nicht ausnutzen konnte. “ Denn im Achtelfinale war dann gegen den Finnen Jarkko Nieminen Endstation und Kohlschreiber stand irgendwie mit leeren Händen da.

So tritt der ansonsten so forsche Augsburger in Paris auch ganz zurückhaltend auf. Schließlich hat er auch gegen seinen nächsten Gegner Robredo bislang eine Bilanz von 0:3, noch im vergangenen Monat verlor er in Rom in zwei Sätzen. „Er ist ein sehr intelligenter Spieler und wird wenig Fehler machen. Er hat vielleicht nicht den großen Namen, aber er ist ein Riesenkämpfer“, sagt Kohlschreiber.

„Wie ein Sechser im Lotto“

Vielleicht gelingt ihm aber etwas Ähnliches wie gegen Djokovic am Samstag. Als „Der Schrecken Kohlschreiber“ titulierte ihn die Sporttageszeitung L“Equipe am Sonntag und stellte den Überraschungsmann den Lesern erstmal genauer vor. „Jeder Satz war auf dem höchsten Level, den ich spielen kann. Und jeder wichtige Punkt ging an mich“, sagte Kohlschreiber. Wie ein Sechser im Lotto sei das gewesen. „Und vielleicht kann ich im nächsten Match noch die Zusatzzahl drauflegen“, meinte Kohlschreiber. 68.000 Euro Preisgeld hat er nun schon verdient, den Kuss von Freundin Lena gab es noch am Platz obendrauf.

Dabei hatte Kohlschreiber nach insgesamt wechselvoller Saison zuletzt noch in in München für Verwunderung gesorgt, als er erst den Turniersieg ankündigte, dann schnell ausschied und sich schließlich nach nur einem halben Jahr von seinem Trainer Thomas Hogstedt trennte. Der Schwede hatte bei seinem Amtsantritt noch verkündet, Kohlschreiber habe das Potenzial zur Nummer eins, müsse es nur ausschöpfen.

Air Jordan 1 Outlet Store online | Nike Jordan Jumpman hoodie in grey – release dates & sneakers., Jordans – Yeezys, Urlfreeze News