Deutschland im Davis Cup-Viertelfinale: Der Nadal-Faktor
Das deutsche Davis Cup-Team trifft im April im Viertelfinale auf Spanien. Ob die Deutschen eine Siegchance haben, hängt von der Personalie Rafael Nadal ab.
Das deutsche Davis Cup-Team steht erstmals seit 2014 wieder im Viertelfinale. Dank einer starken Teamleistung siegten Alexander Zverev & Co. 3:1 in Australien. „Das ist hoffentlich nur der Beginn für uns“, resümierte Zverev nach dem recht überraschenden Gesamtsieg. Um das Halbfinale zu erreichen, es wäre das erste seit 2007, bedarf es der nächsten erfolgreichen Auswärtsmission – nach Estoril (in der Relegation) und Brisbane wäre es die dritte in Folge. Die Mannschaft von Kapitän Michael Kohlmann tritt vom 6. bis 8. April in Spanien an. Die Iberer setzten sich am Wochenende in Marbella gegen das ersatzgeschwächte Team aus Großbritannien mit viel Mühe mit 3:1 durch. Für die Spanier war es das erste Heimspiel nach zuletzt acht Auswärtsspielen in Folge.
Man muss kein Prophet sein, um zu sagen, dass mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auf Sand gespielt wird. Heimspiele der Spanier finden traditionell auf roter Asche statt. Mögliche Austragungsorte: die Arenen der ATP-Turniere in Barcelona oder Madrid. Oder eben auch Mallorca. Die balearische Ferieninsel könnte ganz bewusst als Spielort gewählt werden, um Rafael Nadal, der auf Mallorca zu Hause ist, zu einer Teilnahme zu bewegen. „Er ist sehr motiviert und freut sich darauf, wieder in das Team zurückzukehren und den Titel ein weiteres Mal zu gewinnen“, sagte der spanische Davis Cup-Kapitän Sergi Bruguera am Wochenende gegenüber El Mundo.
Nadals unglaubliche Bilanz im Davis Cup
„Ich will dem Team helfen, so viel es geht, weil ich den Davis Cup noch mal gewinnen möchte“, hatte Nadal vor wenigen Tagen erklärt. Die Rechnung aus deutscher Sicht ist simpel: Spielt Nadal im Viertelfinale, und das auf seinem heiß geliebten Sand, sinken die Chancen auf den Einzug ins Halbfinale rapide, fast gegen Null. Der Weltranglistenerste hat im Davis Cup eine blitzsaubere Bilanz: vier Titel mit Spanien, 22:1 im Einzel, viel mehr geht nicht. Nur sein allererstes Einzel gegen den Tschechen Jiri Novak im Alter von 17 Jahren ging verloren. Nadal spielte 2016 zuletzt Davis Cup, in der Relegation, und nur im Doppel. Sein letzter Auftritt in der Weltgruppe: das 2011er-Finale.
Verzichtet Nadal erneut auf den Einsatz im Davis Cup, hat das deutsche Team auch auswärts eine gute Siegchance. Zverev stellte im letzten Jahr seine Klasse auf Sand mit den Turniersiegen in München, und vor allem in Rom, unter Beweis. Vor Spielern wie Pablo Carreno Busta, Albert Ramos-Vinolas, Roberto Bautista Agut wird der 20-Jährige ohnehin nicht in Ehrfurcht erstarren. Hinzukommt, dass ein fitter Philipp Kohlschreiber das Team enorm verstärken würde. Sechs seiner acht ATP-Titel gewann „Kohli“ auf Sand. Mit Jan-Lennard Struff und Tim Pütz hat Michael Kohlmann zudem ein Doppel, auf das er vollends vertrauen kann. Die beiden sind, ob Bundesliga, Challenger oder Davis Cup, noch unbesiegt und zeigten in den beiden Partien in Portugal und Australien ihre Nervenstärke in zwei Fünfsatzmatches. Klappt es im April mit dem Halbfinaleinzug für das deutsche Team, es wäre erst der zweite in den letzten 22 Jahren? Viel wird vom Nadal-Faktor abhängen.
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