TENNIS AUSTRALIAN OPEN, Jannik Sinner of Italy returns during his Men™s Singles final against Alexander Zverev of German

Wird vorerst nicht mehr spielen: Australian Open-Sieger Jannik Sinner ist nun bis Anfang Mai 2025 gesperrt. Bild: IMAGO / AAP

Dopingfall Jannik Sinner: drei Monate Sperre, aber Roland Garros nicht in Gefahr

Jannik Sinner ist nun doch aufgrund seiner beiden positiven Dopingtests von 2024 für drei Monate gesperrt worden. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und die italienische Nummer 1 der Herren-Weltrangliste haben sich darauf geeinigt. Die Sperre läuft bereits seit dem 9. Februar und endet am 4. Mai.

Dopingfall Jannik Sinner: Kein CAS-Verfahren

Ursprünglich sollte eine Anhörung in dem Fall Mitte April vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS stattfinden, nachdem die WADA den ursprünglichen Freispruchs Sinner durch das Verfahren der International Tennis Integrity Agency (ITIA) in Frage gestellt hatte. Nun hat es also eine außergerichtliche Einigung gegeben. Den Einspruch vor dem CAS zog die WADA aufgrund der Einigung mit Sinner zurück.

Ob ein reguläres Verfahren vor dem CAS eine längere Sperre für Sinner nach sich gezogen hätte, bleibt spekulativ. Im Raum stand eine Maximalstrafe von zwei Jahren. Die nun gefundene Lösung ist für Sinner aber durchaus positiv einzuschätzen, weil er so kein Grand Slam-Turnier verpassen wird. Das Sandplatzturnier von Roland Garros beginnt am 25. Mai. Dann darf Sinner wieder spielen.

Jannik Sinner darf nicht in München spielen

Bei den bald anstehenden US-Großevents in Indian Wells und Miami darf Sinner aber nicht starten. Kurioserweise sind es genau die beiden Turniere, bei denen Sinner 2024 positiv auf Clostebol getestet wurde. Auch bei den BMW Open (14. bis 20. April) wird Sinner nicht dabei sein, obwohl er für das Turnier in München gemeldet hatte.

Sinner hatte 2024 nach den beiden positiven Dopingtests erklärt, dass die Kontamination mit der verbotenen Substanz Clostebol unbeabsichtigt durch seinen Physiotherapeuten erfolgt sei, der ein Clostebol-haltiges Spray zur Behandlung einer Handverletzung verwendete und ihn anschließend massierte.

Er wurde daraufhin zunächst von der ITIA freigesprochen. Auch die WADA teilte mit, dass sie die Erklärung Sinners für den Clostebol-Nachweis akzeptiere, dass der Sportler nicht betrügen wollte und dass dies keine leistungssteigernde Wirkung gehabt habe. Allerdings sei es auch in der Verantwortung des Athleten, wenn seine Betreuer fahrlässig agierten. Aus dem Grund sollte der Fall vor dem CAS neu aufgerollt werden.

Jannik Sinner: „Strenge Regeln wichtig für den Sport“

Nach der Einigung mit Sinner äußert sich die WADA nun so: „Aufgrund der besonderen Sachlage dieses Falles wird eine dreimonatige Sperre als angemessenes Ergebnis erachtet.“ Auch Sinner ist mit der Lösung einverstanden. „Ich habe immer akzeptiert, dass ich für mein Team verantwortlich bin und ich glaube, dass die strengen WADA-Regeln wichtig für den Sport sind, den ich liebe. Auf dieser Grundlage habe ich das Angebot der WADA angenommen, das vorliegende Verfahren auf der Grundlage einer dreimonatigen Sanktion zu regeln“, teilte er in einem Statement mit.

Anfang des Jahres hatte Sinner die Australian Open gewonnen, nachdem er im Finale Alexander Zverev bezwungen hatte. Seitdem hat der Italiener kein Turnier mehr bestritten. Obwohl er nun erst Anfang Mai auf die Tour zurückkehrt, wird er nicht seine Führung in der Weltrangliste verlieren. Dafür ist sein Abstand zu Zverev einfach zu groß. Aktuell liegen 3.700 Punkte zwischen den beiden.

Bis zu seinem 4. Mai wird Sinner „nur“ 1.600 Punkte im Ranking verlieren. Die Punkte von Indian Wells waren ihm schon 2024 im Zuge der positiven Dopingtests abgezogen worden. Bleiben noch die 1.000 Punkte für seinen Turniersieg in Miami sowie 400 Punkte aus Monte Carlo und 200 aus Madrid.