Zu Besuch in der Mouratoglou-Academy
Verschiedene Programme
Die meisten Kids, die in diesen Tagen vor Ort sind, haben Sommercamps gebucht – für eine oder mehrere Wochen am Stück. Auch ein paar Erwachsene sind dabei. Täglich stehen zwischen drei und vier Stunden Tennistraining auf dem Plan, zusätzlich werden Fitnesseinheiten gebolzt und Vorträgen über mentale Stärke gelauscht.
Rund 150 Kinder und Jugendliche trainieren und wohnen dauerhaft in der Akademie, kombinieren Tennis und Schule. Das Hauptziel ihrer Ausbildung ist nicht zwingend eine Profikarriere, sondern zunächst der Sprung auf ein College in den USA. Die Kosten liegen jährlich zwischen 35.000 und 37.000 Euro. Etwa zwölf noch ambitionierte und talentierte Kids gehören zum sogenannten Pro-Team, dessen Ausrichtung klar ist: Weltspitze. Bis zu 59.000 Euro im Jahr kostet das Programm, das neben täglichem Training in einer Zweiergruppe auch diverse Einzelstunden auf und neben dem Court, individuelle Fitnessbetreuung sowie Einheiten mit Profis wie Djokovic enthält. Die dritte Säule bildet die sogenannte Champ’Seed Foundation, eine Stiftung zur finanziellen Unterstützung für jene Talente, denen man eine ganz große Zukunft zutraut.
Selbstversuch Teil zwei
Für den Reporter beginnt am Mittwochmorgen der zweite Selbstversuch innerhalb von drei Tagen. Nach einer Marathoneinheit am Sonntag mit Bob Brett in Sanremo trainiere ich heute mit Benjamin Ebrahimzadeh – und will einmal das Gefühl spüren, auf dieser mächtigen Anlage Bälle zu schlagen. Der Ex-Coach von Angelique Kerber spielt eine wichtige Rolle in der Mouratoglou-Academy. Er ist so etwas wie ein sportlicher Leiter, der die bis zu 50 Coaches nach Mouratoglous Philosophie ausbildet und zudem das Pro-Team führt.
Um 8:30 – eine halbe Stunde bevor wir auf dem Court verabredet sind – schickt mich Ebrahimzadeh zum Warm-up mit Coach Gerald. Zusammen mit vier Mädels, die im Gegensatz zu mir ihre beste Phase noch vor sich haben, absolviere ich Lauf-, Koordinations- und Stabilisationsübungen. „Sieht etwas eckig aus bei dir“, ruft Ebrahimzadeh, der am Rand zuschaut.