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Der Tag danach – Der Hype um Dustin Brown in Wimbledon

Dustin Brown

Kurzer Talk: tennis-MAGAZIN-Reporter Felix Grewe (li.) traf Browns Coach Scott Wittenberg. (Foto: Jürgen Hasenkopf)

Um 13 Uhr trainierte Brown heute knapp 45 Minuten im Aorangi-Park, dem Trainingscenter in Wimbledon – gemeinsam mit Tim Sandkaulen, der in der Junioren-Konkurrenz startet. Die Einheit war nicht vermerkt im offiziellen Trainingsplan, der jeden Morgen im Pressezentrum ausgelegt wird. Ein Geheimtraining, das aber nicht lange geheim blieb. Der Buschfunk unter den Kollegen funktioniert einfach zu gut. Während Andy Murray ein paar Courts weiter mit Jonas Björkman Bälle schlägt und Trainerin Amelie Mauresmo (inzwischen deutlich sichtbar schwanger) zuschaut, stürzen sich die meisten Fotografen auf Brown. „Wie heißt sein Coach?“, fragt eine Reporterin mindestens dreimal. Sie meint Scott Wittenberg. Ein Kalifornier, den Brown schon seit seiner Kindheit kennt und der ihn lediglich zeitweise auf der Tour betreut. Oft ist Brown mit dessen Bruder Kim Wittenberg unterwegs, der eine Tennisschule betreibt. Einen festen Coach konnte sich „Dreddy“, wie sie ihn alle nennen, bisher nicht leisten. „Wenn Sie mir das Geld für einen dauerhaften Trainer geben wollen, dann gern“, scherzte er gestern mit einem deutschen Journalisten bei der Pressekonferenz. Als Brown um kurz vor 14 Uhr Court 4 im Aorangi Park verlässt, warten oben auf der Terrasse zig Kamerateams. Roger Federer, der seine Einheit eine Stunde zuvor beendet hatte, bekam deutlich weniger Aufmerksamkeit.

Glückwünsche aus aller Welt

15:00 Uhr. Ein spontaner Pressetermin mit Brown. Die deutschen Journalisten hetzen auf die sogenannte Broadcast-Terrasse, auf der die wichtigen TV-Sender ihre Interviews führen. Brown erscheint in hellblauem Shirt und seiner typischen Mütze. Er wird wie eine Trophäe von einem Interview zum nächsten gereicht, muss immer die gleichen Fragen beantworten. Gebetsmühlenartig wiederholt er, dass er erst spät in der Nacht eingeschlafen sei, etwa gegen vier Uhr morgens. Er habe Glückwünsche aus aller Welt erhalten, unter anderem von Dirk Nowitzski und der Frau von Will Smith. „Mein Telefon war eine komplette Katastrophe“, sagt er im Interview mit den Kollegen von Sky. Zu seinen Haaren wird er befragt. Seit August 1996 habe er sie nicht mehr schneiden lassen, erzählt er. Die deutschen Schreiber warten ganze 45 Minuten – bis sie exakt sieben Minuten Zeit bekommen, ihre Fragen zu stellen.

Der Wirbel um Dustin Brown – er ist einen Tag nach seinem überraschenden Triumph so groß wie nie zuvor in seiner bereits 13 Jahre währenden Karriere. Gewinnt er morgen gegen Viktor Troicki, geht der Hype weiter. Sollte er verlieren, war er immerhin eineinhalb Tage lang der Superstar von Wimbledon.

 

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