Familiäre Gründe: Roger Federer sagt den ATP Cup ab
Roger Federer wird wegen familiärer Gründe nicht beim erstmals ausgetragenen ATP-Cup zu Beginn des kommenden Jahres in Australien antreten. Die Folge seiner Absage: Die Schweiz ist nicht mehr im Feld der 24 qualifizierten Nationen dabei.
Nachdem Roger Federer vergangenen Sonntag seinen zehnten Titel in Basel gewann, kündigte er an, dass er sich mit seinem Team zu einer großen Besprechung treffen würde, bei der „alles auf den Tisch“ kommt. Was er damit sagen wollte: Die Planung für die nächsten zwölf Monate sollte komplett überdacht werden. Seine Prioritäten sah Federer ganz klar bei der Familie und bei seiner Gesundheit. Eine erste Folge des Meetings war die Absage für das laufende Masters-1000er-Turnier in Paris-Bercy.
Wie nun bekannt wurde, wird Federer aber auch beim neuen ATP Cup, der Anfang 2020 erstmals in Australien ausgetragen wird, nicht mitspielen – entgegen vorheriger Statements. Federer sagte gegenüber dem australischen Tennis-Verband, der auch gleichzeitig einer der Ausrichter des Team-Wettbewerbs ist: „Mit großem Bedauern ziehe ich mich vom ersten ATP Cup zurück. Als ich letzten Monat meine Zusage gab, war das schon eine wirklich schwierige Entscheidung. Denn es bedeutete weniger Zeit zu Hause mit der Familie und einen sehr intensiven Saisonstart. Nach vielen Diskussionen mit meiner Familie und meinem Team über das kommende Jahr habe ich beschlossen, dass die zusätzlichen zwei Wochen zu Hause sowohl für meine Familie als auch für mein Tennis von Vorteil sein werden.“
Roger Federer: Mehr Zeit mit der Familie
Federer verdeutlichte, dass ihm die Absage alles andere als leicht fiel: „Es schmerzt mich, nicht an dem spannenden Event teilzunehmen, aber das ist das Richtige, wenn ich längere Zeit auf der ATP-Tour weiterspielen will. Es tut mir leid für alle Unannehmlichkeiten oder Enttäuschungen, die mein Ausstieg für die Fans mit sich bringt, aber ich hoffe, dass Sie verstehen, warum ich es gemacht habe. Für meine australischen Fans freue ich mich darauf, euch alle bei den Australian Open zu sehen, frisch und startklar.“
Federers Absage entbehrt nicht einer gewissen Brisanz. Hinter den Kulissen der Tennis-Verbände soll es einen Deal mit Federer und seinem Laver Cup gegeben haben: Der Kontinental-Wettstreit Europa gegen den Rest der Welt wurde in den offiziellen ATP-Kalender aufgenommen – obwohl es ein Einladungsturnier ohne Weltranglistenpunkte ist. Im Gegenzug sagte Federer für den ATP Cup zu. Der neue Nationen-Wettbewerb der Herrentour war eine direkte Folge von Laver Cup und dem neu formierten Davis Cup. Innerhalb von knapp vier Monaten gibt es im Herrentennis mittlerweile drei Team-Events: Laver Cup im September, Davis Cup im November, ATP Cup im Januar.
Verständnis für die Entscheidung von Federer
Craig Tiley, Chef von Tennis Australia, sagte zur Absage: „Roger ist unbestreitbar eine Legende unseres Sports und wir sind gesegnet, dass er es geschafft hat, so lange an der Spitze des Spiels zu bleiben. Wir verstehen, dass dies eine wirklich schwierige Entscheidung für ihn war. Er hat immer außergewöhnliche Arbeit geleistet, indem er ein großartiger Vater war, während er seine Karriere weiter fortsetzte. Obwohl wir wissen, dass die Fans in Sydney ihn gerne im ATP Cup gesehen hätten, respektieren wir seine Entscheidung und freuen uns darauf, ihn bei den Australian Open spielen zu sehen.“
.@rogerfederer has announced that he will not play #ATPCup due to family reasons and therefore Switzerland has been withdrawn as a country that qualified at the first entry deadline.
An additional six countries will now qualify at the second entry deadline. pic.twitter.com/eU88fsHYFj
— ATPCup (@ATPCup) October 30, 2019
Gemäß der ATP Cup-Regeln wird das Team, dessen Topspieler sich zum ersten Anmeldeschluss qualifiziert hatte, aber vor dem zweiten Anmeldeschluss zurücktritt, aus den besten 18 Ländern ausgeschlossen – es sei denn, die Ranglistenposition der Nummer 2 sorgt dafür, dass die Mannschaft in den Top 18 bleibt. Doch der nächsthöhere Spieler, der für die Schweiz nominiert wurde, war war Henri Laaksonen, der damals auf Platz 110 stand. Insofern erfüllt die Schweiz nicht mehr die Kriterien, um am ATP Cup teilzunehmen. Mit dem Ausstieg der Schweiz qualifizieren sich nun weitere sechs Länder, basierend auf der ATP-Einzelwertung ihres Top-Spielers. Die besten 18 Nationen hatten sich bereits bei der ersten Deadline qualifiziert.
Vom 3. bis 12. Januar 2020 wird der ATP Cup erstmals parallel in den australischen Metropolen Brisbane, Perth und Sydney ausgerichtet. Das Gesamtpreisgeld beträgt 15 Millionen US-Dollar.
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