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Federer endlich König von Paris

Mit Traumtennis und Nerven aus Stahl hat sich Roger Roger Federer im Regen von Paris in die sportliche Unsterblichkeit gespielt. Der Schweizer gewann das Finale der French Open gegen Außenseiter Robin Söderling aus Schweden 6:1, 7:6 (6:1), 6:4 und holte den letzten noch fehlenden großen Titel seiner Karriere. Als sechster Spieler der Tennisgeschichte hat Federer damit bei allen Grand Slams mindestens einmal triumphiert und mit seinem insgesamt 14. Grand-Slam-Sieg zugleich zu Rekordhalter Pete Sampras (USA) aufgeschlossen.

Fast 15.000 Zuschauer auf dem Court Philippe Chatrier standen begeistert auf ihren Plätzen, als Federer aus den Händen von Andre Agassi zum ersten Mal den Coupe de Mousquetaire entgegennahm. Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren hatte Agassi als bislang letzter Spieler ebenfalls in Paris das Grand-Slam-Quartett komplett gemacht. „Roger verdient das noch mehr, als ich es verdient habe. In einer Karriere bei allen vier Turnieren zu gewinnen, ist eine der größten Leistungen im Sport überhaupt“, sagte Agassi.

Viermal war Federer in den vergangenen Jahren nacheinander am späteren Turniersieger Rafael Nadal in Roland Garros gescheitert, 2005 im Halbfinale, 2006 bis 2008 im Endspiel. Diesmal hatte Außenseiter Söderling den Spanier im Achtelfinale sensationell aus dem Turnier geworfen. Im ersten Grand-Slam-Finale seiner Karriere war der 24-Jährige dann aber lange zu unsicher und verpasste den ersten Sieg eines Schweden seit Mats Wilander 1988.

Federer ließ sich auch nicht aus der Fassung bringen, als ein Störenfried zu Beginn des zweiten Satzes plötzlich von der Tribüne auf den Court stürmte und versuchte, dem Eidgenossen eine rote Mütze überzuziehen. Als die Sicherheitskräfte den Mann schließlich überwältigt hatten, reagierte Federer mit einem Lächeln und spielte im immer stärker werdenen Regen einfach weiter.

Wimbledon (5), US Open (5), Australian Open (3) – alle großen Turniere hatte er seit 2003 schon gewonnen und der Druck in Paris war in diesem Jahr spätestens nach dem Aus von Nadal riesengroß. Doch nach einer stürmischen Begrüßung durch die Fans begann er das Endspiel mit alter Leichtigkeit und zauberte immer wieder starke Stopps und Passierbälle auf die rote Asche. Söderling war dagegen sichtlich nervös und konnte vor allem seine gewaltige Vorhand zunächst überhaupt nicht durchsetzen.

Ein Jahr nach seiner demütigenden Drei-Satz-Niederlage gegen Nadal schrieb sich Federer nun nach Agassi, Fred Perry, Don Budge, Rod Laver, Roy Emerson in die Siegerliste bei allen Grand Slams ein. Und auch Sampras hat er im Grunde überflügelt, denn der schaffte bis zu seinem offiziellen Rücktritt 2003 nie einen Sieg in Paris. Federer gelang das Kunststück in seinem 19. Finale bei einem Major – auch hier ist er gemeinsam mit Ivan Lendl Rekordhalter.

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