Fragen und Antworten zu den 116. French Open in Paris
Paris (SID) – Was steht an?
Die 116. French Open in Paris sind wie in jedem Jahr der Höhepunkt der Sandplatzsaison. Von Sonntag (28. Mai) bis zum Finaltag (11. Juni) schlagen Profis, Junioren und Rollstuhlspieler im Stade Roland Garros auf. Das Turnier am Bois de Boulogne ist das zweite Major des Jahres nach den Australian Open. Als einziges der vier Grand-Slam-Turniere beginnt es an einem Sonntag – und dauert damit 15 statt 14 Tage.
Wie stehen die Chancen, dass die Weltranglistenerste Angelique Kerber nach ihrer bislang enttäuschenden Saison zurück in die Spur findet?
Kerbers Auftaktniederlage vor rund einer Woche in Rom gegen die lettische Qualifikantin Anett Kontaveit (4:6, 0:6) gibt wenig Anlass zur Hoffnung auf einen durchschlagenden Erfolg in Frankreich. Sand ist zudem trotz ihrer Turniersiege in Stuttgart 2015 und 2016 der schwächste Belag der 29-Jährigen. Ein Sprung ins Viertelfinale von Paris (wie zuletzt 2012) ist der topgesetzten Kerber dennnoch ohne weiteres zuzutrauen. Ihre Konzentration dürfte aber langsam schon in Richtung Rasensaison gehen – 2016 stand sie im Wimbledon-Finale.
Was kann man Alexander Zverev nach seinem ersten Masters-Triumph in Rom am vergangenen Wochenende zutrauen?
Eigentlich alles. Der 20-Jährige hat für sein Alter schon ein erstaunlich komplettes Spiel, was perfekt zum sandigen Untergrund passt. Zverev hat in Rom bewiesen, dass er selbst Ausnahmekönner wie French-Open-Titelverteidiger Novak Djokovic (Serbien) bezwingen kann. Das gibt Selbstvertrauen. Ebenso wie die Tatsache, dass Zverev seit Montag als erster deutscher Profi seit Tommy Haas 2007 in den Top Ten steht. Allerdings versuchte nicht zuletzt Boris Becker, den Druck auf die deutsche Nummer eins ein wenig zu minimieren. „Für mich sind noch immer Rafael Nadal und Novak Djokovic die Favoriten für Paris. Zverev kommt in einer Gruppe von sechs, sieben Spielern dahinter“, sagte Becker dem SID.
Was ist aus internationaler Sicht interessant?
Der formstarke Paris-Rekordsieger Rafael Nadal will endlich seinen zehnten Roland-Garros-Tiel holen: La Decima. Die Augen werden aber auch auf Titelverteidiger Novak Djokovic gerichtet sein, der in Paris Ex-Champion Andre Agassi als Coach in seiner Box sitzen hat. Bei den Frauen sind keine klaren Favoritinnen auszumachen. Titelverteidigerin Garbine Muguruza und Madrid-Siegerin Simona Halep plagen Verletzungen.
Wen werden die Fans vermissen?
Australian-Open-Gewinner Roger Federer lässt nach einem Traumstart ins Tennisjahr die kräftezehrende Sandplatzsaison aus. Serena Williams ist schwanger. Und Maria Scharapowa, zweimalige Paris-Siegerin, hat nach ihrer Dopingsperre keine Wildcard für die French Open bekommen.
Was ist sonst noch zu sagen?
Das Event im Arrondissement XVI fand wegen der Terror-Anschläge in Paris im November 2015 bereits im vergangenen Jahr unter stark erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Diese werden nach dem Anschlag von Manchester wohl weiter verstärkt. 2016 gab es bereits einen Sicherheitsriegel rund um die Anlage – nicht autorisierte Autos durften sich dem Gelände im Westen der französischen Metropole nicht nähern und wurden weiträumig umgeleitet. (SID)
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