Angelique Kerber geht als Außenseiterin ins Finale

Fragen und Antworten zum Australian Open-Finale

WER IST IM FINALE AM SAMSTAG DIE FAVORITIN? 

Serena Williams. Die 34-Jährige ist in Melbourne bisher souverän aufgetreten und räumte auch ihre Erzrivalin Maria Sharapova (6:4, 6:1) problemlos aus dem Weg. Zweifel an ihrer Form und Motivation, die wegen des geplatzten Grand Slam-Traums von New York 2015 aufgekommen waren, zerstreute Williams. Kerber (28) präsentierte sich bislang nervenstark und hat nach sechs Siegen viel Selbstvertrauen getankt. Der Glaube an die Überraschung ist da. Siegchancen für Kerber: 30:70.

WAS MUSS ANGELIQUE KERBER MACHEN, UM SERENA WILLIAMS GEFÄHRLICH WERDEN ZU KÖNNEN?

Sie muss vor allen Dingen gut aufschlagen und die returnstarke Williams damit gleich unter Druck setzen. Bundestrainerin Barbara Rittner glaubt, dass „Angie von Anfang an hellwach sein und ihr bestes Tennis zeigen muss“, um die Nummer eins der Welt in Bedrängnis zu bringen. Kerber hat aber Lunte gerochen: „Zwischendurch wackelt Serena immer mal wieder. Das muss ich nutzen.“

WIE VERSTEHEN SICH DIE BEIDEN FINALISTINNEN ABSEITS DES PLATZES?

Gut. In den vergangenen Tagen unterhielten sie sich in den Katakomben über das Wetter, angesagte Restaurants und alltägliche Dinge. In der Umkleidekabine in der Rod-Laver-Arena liegen die Spinde genau gegenüber. Kerber: „Serena ist immer offen zu mir.“

WELCHE AUSWIRKUNGEN HÄTTE DER ERSTE GRAND-SLAM-SIEG EINES DEUTSCHEN TENNISPROFIS SEIT 1999?

Kerber würde sich endgültig ins Rampenlicht spielen, nachdem sie in den vergangenen Jahren gefühlt immer ein wenig im Schatten von Sabine Lisicki und Andrea Petkovic gestanden hatte. Zu Unrecht übrigens: Kerber hat sich in den vergangenen vier Jahren in den Top Ten etabliert, tritt aber zurückhaltender als Lisicki und Petkovic auf.

WAS IST ANGELIQUE KERBER IN DER NÄCHSTEN ZEIT NOCH ZUZUTRAUEN?

Sie hat noch einmal an ihrer Fitness gearbeitet, weitere fünf Kilogramm an Körpergewicht verloren. Statt auf Kohlenhydrate setzt Kerber vermehrt auf Eiweiß. Shakes sind in Melbourne ihr ständiger Begleiter. Noch wichtiger ist aber die mentale Seite: Das Erreichen ihres ersten Grand-Slam-Finals bescherte der nicht immer nervenstarken Kielerin viel Selbstvertauen. „Das wird Angies Jahr“, prophezeite Rittner.

WAS SAGEN WILLIAMS UND KERBER ÜBEREINANDER?

Williams hat großen Respekt vor der Weltranglistensechsten: „Sie ist sehr konstant – und hat mich schon einmal besiegt. Damals hat Angie sehr gut aufgeschlagen. Ich weiß, dass man sie sehr ernst nehmen muss. Unterschätzen gilt nicht.“

Auch Kerber zog vor der 21-maligen Grand-Slam-Siegerin den Hut: „Sie ist die Nummer eins, sie ist der Champion, der alles gewonnen hat. Wenn ich zu kurz spiele, schießt mich Serena vom Platz. Sie schlägt unglaublich gut auf, die ersten Schläge in den Ballwechseln sind sehr wichtig. Wenn man die Leute fragt, wer gewinnt, dann sagen die meisten: Serena. Aber das ist meine Herausforderung.“ (SID)

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