Austria’s Jurgen Melzer’s broken racket

Austria's Jurgen Melzer's broken racket is displayed as he plays against Czech Republic's Lukas Rosol during their Men's second round match in the French Open tennis championship at the Roland Garros stadium, on May 26, 2011, in Paris. AFP PHOTO / MIGUEL MEDINA (Photo credit should read MIGUEL MEDINA/AFP/Getty Images)

Fünf verrückte Tennisprofis

Benoit Paire – Der Taktiker

MELBOURNE, AUSTRALIA - JANUARY 17: Benoit Paire of France challaenges a line call in his first round match against Tommy Haas of Germany on day two of the 2017 Australian Open at Melbourne Park on January 17, 2017 in Melbourne, Australia. (Photo by Michael Dodge/Getty Images)

Benoit Paire diskutiert oft mit den Schiedsrichtern. Es könnte auch eine Taktik von ihm sein, um den Gegenspieler zu verunsichern.

Verärgert über das laute Publikum

Der Franzose steht aktuell auf Rang 39. Bei den Ausrastern zählt es jedoch zu den Topspielern. Paire legt sich regelmäßig mit den Schiedsrichtern an oder zertrümmert sein Racket. Beim ATP-Turnier im indischen Chennai hatte er während der 3:6, 3:6-Halbfinalniederlage gegen den Spanier Roberto Bautista Agut die Nerven verloren. Beim Stand von 3:6, 0:2 und 0:40 aus der Sicht des 27-Jährigen Heißsporns, feuerte er seinen ersten Aufschlag in Richtung Zuschauertribüne. Die Szene erinnerte an den Kanadier Denis Shapovalov, der einen Ball wegschlug und dabei den Stuhlschiedsrichter im Gesicht traf. Paire war außer sich, kassierte das Break und ließ anschließend beim Stuhlschiedsrichter Dampf ab: „Bei jedem Aufschlag sagst du mir: Warte, warte, warte.“ Zudem habe ihn der Lärm aus dem Publikum verärgert.

Sprachkenntnisse unterschätzt

Im Erstrundenmatch beim ATP-Turnier 2014 in Washington machte Paire im dritten Satz mehrmals abfällige Bemerkungen, in seiner Muttersprache, in Richtung seines Gegenspielers Ivo Karlovic. Was Paire nicht wusste, der Kroate hatte längere Zeit in Frankreich gelebt und war der französischen Sprache mächtig. Nach dem Match, beim Handshake, richtete Karlovic ein paar mahnende Worte an Paire. Der Franzose weiß sich aber neben seinen Ausrastern auch gut in Szene zu setzen. Im diesjährigen Viertelfinale von Montpellier zeigte der er bei einer Behandlungspause von Gegenspieler Dustin Brown, wie gut er die gelbe Filzkugel mit den Füßen kontrollieren kann.

Fabio Fognini – Der Temperamentvolle

Dass Fabio Fognini den Schläger wirft, ist keine Seltenheit. Der Italiener hat sein Temperament meist nicht im Griff.

Dass Fabio Fognini den Schläger wirft, ist keine Seltenheit. Der Italiener hat sein Temperament meist nicht im Griff.

Temperament schlägt Talent

Der Italiener Fabio Fognini legt sich oft mit dem Stuhlschiedsrichter an und sieht sich von ihm benachteiligt. Fognini ist ein quirliger Spieler mit einer atemberaubenden Technik. Der 29-Jährige Heißsporn hätte in seiner Karriere mehr als seine momentanen vier ATP-Titel gewinnen können, wenn ihm sein Temperament nicht so oft im Weg gestanden hätte. Ein Beispiel für seine hitzige Art ist Indian Wells 2014. Fognini musste in der zweiten Runde gegen den US-Amerikaner Ryan Harrison antreten. Als er sich benachteiligt fühlte, stritt er sich mit dem Schiedsrichter, verlangte den Supervisor und weigerte sich weiterzuspielen – in diesem Fall sogar zurecht.

Charmante Art

Neben seiner umstrittenen Art kann Fabio Fognini auch sehr charmant sein. Beim letztjährigen Vorbereitungsturnier auf Wimbledon, „The Boodles“ im englischen Stoke, sang er mit Fernando Verdasco ein Geburtstagsständchen für eine Zuschauerin und gab einer Frau einen Schluck Wasser aus einer Flasche.

„Hab keine Angst“

Beim ATP-Turnier 2014 in Madrid zeigte Fognini sich von seiner schlechten Seite. In der ersten Runde spielte der Italiener gegen den Ukrainer Alexandr Dolgopolov. Im Match schmiss er seinen Schläger und legte sich mit Stuhlschiedsrichter Mohamed Lahyani an. Nach einem verlorenen Punkt diskutierte der solange mit Lahyani, bis dieser seinen Stuhl verließ und Fognini zeigte, wo der Ball gelandet war. Fognini wollte es nicht wahrhaben und sagte: „Wenn ich das Match verliere, kommst du in große Schwierigkeiten!“ Er verlor nach drei Sätzen und meckerte auch beim Weg in die Kabine weiter in Richtung Lahyani. „Komm jetzt her, ich will dich sehen. Hab keine Angst“, rief Fognini dem Unparteiischen zu.

Letztmals auffällig wurde der Italiener beim Turnier von Rio, als er im Match gegen Albert Ramos Vinolas seinen Schläger in die Werbebande feuerte und sein Arbeitsgerät dort stecken blieb.