Gesichter bei Olympia: Joao Victor, der „bestohlene“ Autogrammjäger
Rio de Janeiro (SID) – Der kleine Joao Victor kannte kein Pardon. Wimbledonsieger hin, Olympiasieger her: Dass ihm Andy Murray den Stift geklaut hatte, ging gar nicht. Am verdutzten Security-Personal vorbei hastete der Neunjährige deshalb dem britischen Tennis-Millionär quer über den gut besuchten Center Court hinterher, tippte ihm kurz an den Arm und machte dem 29-Jährigen klar: „My pen“, mein Stift!
Murray verschwand aus dem Stadion, überließ Joao Victor „Diebesgut“ und Medienbühne. Denn der rotznäsige Lausbub aus Sorocaba hatte einiges zu erzählen. Er habe vor seiner Jagd „nicht zweimal nachgedacht“, sei einfach losgelaufen, berichtete der Kleine.
Fast lyrisch wurde es, als er beschrieb, wie er Murray berührte. Sein Idol habe „vibriert“, meinte Joao Victor. In Wahrheit war der Tennisstar vor Schreck richtiggehend zusammengezuckt. Vom Wachpersonal habe der Frechdachs auch noch „Schelte bekommen“.
Aber den Stift, den hatte der mutige Bengel wieder. Für die nächste Unterschrift, von den Tennis-Cracks im Spielerheft beim Vorbeigehen flugs über das Porträtfoto gekritzelt. Und die Jagd geht weiter für Joao Victor Fornaziero Bispo Prado. Nur gut, dass er mit diesem Namen nicht selber Autogramme geben muss.
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