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Graf/Agassi strahlen mit Centre Court um die Wette

Die blonde Frau auf dem Centre Court in Wimbledon sah aus wie Steffi Graf, schlug den Slice wie Steffi Graf und hatte die gleiche Figur wie Steffi Graf. Aber sie lachte die ganze Zeit fröhlich, machte Witze mit dem Linienrichter und küsste sogar öffentlich ihren Ehemann Andre Agassi. Zehn Jahre nach ihrem letzten Auftritt in der Kathedrale des Tennissports war die siebenmalige Wimbledonsiegerin am Sonntag zurückgekehrt, um das neue Dach einzuweihen, und präsentierte sich dabei nicht weniger verändert als das berühmte Stadion.

Agassi erwartet „epische Matches“

Beim Centre Court sind die Änderungen allerdings äußerlich. Der etwa 110 Millionen Euro teure Dachaufbau ist ein technisches Meisterwerk. Auch geschlossen bleibt durch die transparente Folie der Eindruck von Freilufttennis. Wimbledon ist der Sprung in eine neue Ära offenbar geglückt. „Das Beste ist der Sound der Fans und der Bälle“, meinte Andre Agassi, „wir können hier einige epische Matches erwarten.“

Vier Monate hatten sich Graf und Agassi auf die Eröffnungsfeier vorbereitet, in der sie ein Mixed und jeweils ein Einzel über einen Satz gegen Kim Clijsters und Tim Henman spielten. Bei der 4:6-Niederlage gegen Clijsters konnte Steffi Graf genau vier Wochen vor ihrem 40. Geburtstag gut mit der 14 Jahre jüngeren Belgierin mithalten. „Vielleicht beantrage ich eine Wildcard für das Turnier“, sagte sie anschließend scherzhaft, und nichts würden ihre Fans lieber sehen.

Im Wohnzimmer „am Anfang ganz nervös“

„Ich war am Anfang ganz nervös, aber es war nach zehn Jahren wieder unglaublich schön, auf diesem Platz zu stehen“, sagte die Mutter zweier Kinder, die fast noch schlanker wirkte als zu ihrer aktiven Zeit: „Die Kinder halten mich fit.“

Sohn Jaden Gil ist sieben Jahre alt, Tochter Jaz Elle ist fünf. „Das Härteste für uns war, die Kinder zu Hause zu lassen“, sagte das Ehepaar Agassi zu dem Auftritt, für den es mit Standing Ovations der Fans gefeiert wurde. Im Mixed zogen die beiden mit 6:7 den Kürzeren, Agassi aber rettete die Familienehre mit einem 6:4-„Sieg“ gegen Henman. „Ich habe so viele Erinnerungen an diesen Platz“, sagte Graf, „es ist ganz anders, hier zu spielen, wenn man die Möglichkeit hat, es ohne Druck zu genießen.“

Während Agassi, Henman und Clijsters ihre Karriere erst innerhalb der letzten drei Jahre beendet haben und sich die bald 26 Jahre alte Clijsters nach Baby-Pause ernsthaft auf ihr Comeback vorbereitet, hat Graf seit ihrem Rücktritt im Sommer 1999 nicht mehr wirklich gespielt. „Ich halte mich mit Radfahren, auf dem Laufband und mit Pilates fit“, erklärte sie, „Sport war immer Teil meines Lebens, und es gibt mir auch die Zeit zum Abschalten, die ich brauche.“

Die Erziehung von zwei kleinen Kindern beansprucht sie, ebenso die Arbeit für ihre Stiftung „Children for Tomorrow, die sich um Hilfe für traumatisierte Kinder kümmert. Ihr „Antrittsgeld“ für das Wimbledon-Event wurde der 1998 gegründeten Organisation gestiftet.

„Ich fühle mich gut“

40 Jahre wird sie am 14. Juni, aber daran verschwendet Stefanie Graf keinen Gedanken: „Geburtstage sind für mich nicht so wichtig, ich fühle mich gut.“ Dass sich in der ersten Juni-Woche der Beginn ihrer Romanze mit Andre Agassi zum zehnten Mal jährt, ist ihr sicherlich wichtiger. Aber darüber wird nicht geredet. Das Privatleben der beiden Tennisstars findet weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt – trotz aller Küsse auf dem Centre Court. Es tut Steffi Graf offenbar gut.

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