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Haas: „Ich möchte nichts unversucht lassen“

Der Hinweis auf eine mögliche Vergiftung beim Davis-Cup-Halbfinale in der russischen Metropole Moskau hat Tennisprofi Tommy Haas zu denken gegeben. Der gebürtige Hamburger kann sich ein solches Szenario durchaus vorstellen, fühlt sich gesundheitlich noch immer nicht auf der Höhe und will nun der Sache konsequent nachgehen. Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) hat sich Haas zur „Vergiftungs-Affäre“ geäußert.

sid: „Angeblich sind Sie beim Davis-Cup-Halbfinale in Moskau vergiftet worden. Halten Sie diese Möglichkeit für denkbar?“

Tommy Haas: „Ich kann nur sagen, wie ich mich dort in der Nacht von Samstag auf Sonntag gefühlt habe. Von acht Stunden saß, oder besser gesagt hing ich sechs Stunden auf dem Klo. Mir war noch nie in meinem Leben so elend, ich habe zwischenzeitlich richtig Angst bekommen, weil ich nicht wusste, was mit mir passiert.“

sid: „Aber wie hätte man Sie gezielt vergiften sollen? Die Mannschaft isst doch immer gemeinsam…“

Haas: „Ich bin aber beispielsweise der einzige, der immer noch einen Kaffee oder einen Nachtisch nimmt. Das wäre schon mal eine Gelegenheit gewesen.“

sid: „Ihnen wird vorgeworfen, Sie hätten aus lauter Angst vor einer Niederlage gegen Juschni gekniffen. Was sagen Sie dazu?“

Haas: „Ich träume mein ganzes Leben lang vom Davis Cup. Ich hätte alles für einen Sieg in Moskau getan, und wenn ich auch nur halbwegs geradeaus hätte gehen können, wäre ich auf dem Platz gewesen. Aber ich konnte ja gerade mal gerade sitzen – vorzugsweise auf der Toilette.“

sid: „Konnten die Ärzte Ihnen in Moskau denn nicht helfen?“

Haas: „Unser Mannschaftsarzt Dr. Rembeck hat alles getan, was er konnte. Ich habe Tabletten geschluckt, die ungebremst wieder rauskamen, oben wie unten. Ich habe Spritzen bekommen, aber es wurde eher immer schlimmer. Das war kein nervöser Magen, ich bin ja kein Jugendspieler mehr, der nicht mit Druck umgehen kann. Das war auch kein normaler Magen-Darm-Virus, das war was ganz, ganz Übles.“

sid: „Geht es Ihnen denn mittlerweile wieder gut?“

Haas: „Hundertprozentig noch nicht. Ich habe ja auch beispielsweise nicht aus Spaß in Lyon abgesagt. Ich komme einfach nicht richtig in Tritt, und plötzlich meldet sich dann immer mal wieder der Magen.“

sid: „Was werden Sie jetzt unternehmen?“

Haas: „Ich fliege am Freitag nach New York. Dort werde ich noch einmal umfangreiche Blut- und Haartests machen lassen. Ob das was bringt, weiß ich nicht, aber ich möchte nichts unversucht lassen. Ich will wissen, was mit mir los ist, und was das möglicherweise noch für Folgen haben kann.“

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