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Härtetest für Haas gegen Nadal

Eine knappe Stunde stand Tommy Haas am Freitagmittag auf Trainingsplatz vier. Mit Junior Dominic Schulz schlug der 30-Jährige ein paar Bälle. Davis-Cup-Teamchef Patrik Kühnen korrigierte hier noch ein wenig, gab da Anweisungen. Einstimmung auf das Night-Session-Match der dritten Runde bei den Australian Open am Samstag (ca. 21.00 Uhr OZ/11.00 MEZ) auf dem Centre Court gegen den Weltranglistenersten Rafael Nadal. „Ich freue mich sehr auf dieses Match, sagt Haas, „es macht immer Spaß, gegen ihn zu spielen.“

Noch einmal also die große Bühne. 15.000 Zuschauer werden die Rod Laver Arena in Melbourne füllen, die Atmosphäre wird elektrisierend. Für Haas sind solche Spiele ein Grund, warum er Tennisprofi ist. So ein Match gegen den Superstar von der Ferieninsel Mallorca ist für ihn auch eine Belohnung für die Mühen des Comebacks nach fünf Monaten Pause. „Man muss diese Spiele genießen“, sagt er, „ich bin stolz, dass ich es noch einmal auf den Centre Court geschafft habe.“

Vor zehn Jahren als 20 Jahre alter Frischling feierte „Hasi“ seine Premiere in dem beeindruckenden Stadion. Damals erreichte er erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier das Halbfinale. Zwei weitere Mal (2002, 2007) gelang ihm das in Melbourne, bei keinem Major-Turnier war er ähnlich erfolgreich. „Ich habe an dieses Stadion außergewöhnliche Erinnerungen“, erzählt Haas, „vor allem die beiden Matches gegen Roger Federer.“ 2006 unterlag er dem Schweizer in fünf Sätzen, 2002 bezwang er ihn ebenfalls in fünf.

Natürlich nimmt Nadal die Aufgabe gegen den Veteranen aus Deutschland sehr ernst, auch wenn der nur noch auf Platz 79 der Weltrangliste geführt wird. „Er ist ein kompletter Spieler, sehr gefährlich für jeden“, meint Nadal, „und er ist nach Verletzungen immer wieder stark zurück gekommen.“ Für Kühnen ist Haas auch deshalb ein Phänomen: „Es ist außergewöhnlich, er geht auf den Platz, und es macht klick“, sagt der Münchner, „wenn er gut aufspielt, wird es für Nadal ein richtiger Test.“

Der Davis-Cup-Kapitän betreut Haas down under zusätzlich als Privattrainer. „Er hat mich vor Weihnachten gefragt, und wenn es sich nicht mit Spielen der anderen Deutschen überschneidet, mache ich es.“ Diese Sorge muss Kühnen am Samstag nicht haben, außer Haas sind keine weiteren deutschen Spieler mehr im Feld.

„Aggressiv“ müsse Haas spielen, „versuchen, das Match zu diktieren“, erklärt Kühnen die Taktik. Wenn Nadal den Gegner von links nach rechts schickt, geht ohnehin nichts. Der Branchenprimus hat die drei bisherigen Partien gegen Haas ohne Satzverlust gewonnen, und nun fehlt Haas nach seiner fünfmonatigen Auszeit wegen einer Ellenbogen-Entzündung auch noch die Spielpraxis. Erst in den ersten beiden Runden in Melbourne bestritt er wieder ernsthafte Matches: „Die beiden Runden waren zum Einspielen“, sagt er: „jetzt geht es zur Sache.“

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