Tennis

Alexander Zverev ist das Stargast bei den Hamburg Open 2024.Bild: Hamburg Open/Witters

Hamburg Open: Die ersten Tage mit neuem Veranstalter

Nachdem am Wochenende bei den Hamburg Open bereits die Qualifikation im Einzel gespielt wurde, starteten am Montag die Hauptfeld-Partien. tennis MAGAZIN war vor Ort und hat die Stimmung an den ersten Tagen mit Tennium als neuem Turnierveranstalter erlebt.

Kids- und Ladies Day bei den Hamburg Open

Wenn man das Tennis-Gelände am Hamburger Rothenbaum betritt, fällt sofort eine große blaue Tafel auf der rechten Seite ins Auge. Darauf lässt sich der gesamte Turnierbaum im Einzel und im Doppel nachschauen. Demgegenüber, also links vom Eingang, befindet sich die Fan-Zone mit zahlreichen Ständen: Teilweise von Sponsoren wie Dunlop oder Haier, aber auch einige mit den unterschiedlichsten Snacks zum Genuss der vielen Zuschauer – fast 7.000 waren es am Dienstag. Zur hohen Besucherzahl bei den Hamburg Open haben auch die Aktionstage beigetragen, der Kids Day am Montag und der Ladies Day am Dienstag. Am vorherigen Sonntag überraschten die Veranstalter bereits mit einem Public Viewing im Village des Wimbledon-Finals zwischen Carlos Alcaraz und Novak Djokovic.

Am Kids Day wimmelte es auf der Anlage von Schulklassen, weshalb die begeisterten Kinderstimmen überall zu vernehmen waren. Für die Kleinen gab es verschiedene Aktionsmöglichkeiten wie Mini-Tischtennisplatten oder Glücksräder. Darüber hinaus kamen sie selbst in den Genuss des Tennisspielens, entweder auf dem Mini-Feld auf halber Strecke vom Eingang zum Stadion oder in Form von VR-Brillen in der Fan-Zone. Auch Alexander Zverev nahm sich Zeit für die Kinder. Passend zum Kids Day veranstaltete seine Stiftung „Alexander Zverev Foundation“ ein Event für diabeteskranke Kinder. Der deutsche Topstar schrieb nicht nur fleißig Autogramme und stand für Bilder bereit. Denn seine Eltern und Mitglieder der Stiftung gaben den Kids in einer Trainingssession den ein oder anderen hilfreichen Tipp auf dem Tennisplatz.

 

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Altmaier: „Das Allerwichtigste ist, dass wir auch in der nächsten Generation große Tennisfans haben“

Die Anwesenheit der Kinder war natürlich auch im Stadion zu merken. Beim Auftaktspiel von Daniel Altmaier, der in drei Sätzen gegen Flavio Cobolli unterlag, war es auf dem Centre Court am Rothenbaum lange Zeit etwas unruhiger als gewöhnlich. Abgesehen von dem jungen Publikum hatte eine neue Regelung der ATP ebenfalls zur Unruhe beigetragen. Während der ersten fünf Spiele war es den Zuschauern gestattet, sich im Stadion zu bewegen.

Auf der Pressekonferenz nach der Partie äußerte sich Altmaier zu den Kindern und der Regeländerung. „Ich freue mich, wenn das Stadion voll mit jungen Leuten ist, das nervt auch nicht“, betonte Altmaier. „Ich habe mich heute auf dem Platz viel geärgert, weil ich gewinnen wollte. Aber das kann auch eine Message an die Kids sein: Man sollte nie aufgeben, egal, wie unwohl man sich fühlt.“

Etwas kritischer äußerte er sich hingegen zur neuen Regelung: „Wenn sich die Leute in orangenen oder weißen T-Shirts bewegen, sieht man den Ball nicht so gut. Daran muss man sich erst gewöhnen.“ In Bezug auf die Turnierorganisation findet Altmaier lobende Worte: „Ich denke, dass Tennium einen guten Job macht, wie schon in Barcelona. Es ist ein sehr erfahrenes Team.“

Hamburg Open: Dustin Brown und Daniel Masur im Doppel

Apropos Kinder: Die sorgten auch bei der ersten Doppel-Partie am Dienstag für Lärm. Bereits vor Spielbeginn um 12:00 Uhr waren zahlreiche Fans gekommen und die Tribüne von Court M2, einem der Nebenplätze, bestehend aus mehreren Reihen von Holzbänken auf Rasen, war so gut wie voll. Für rund 20 Minuten feuerten einige Kinder vom Spielplatz-Turm des benachbarten Kindergartens über den Sichtschutz hinweg die Spieler an. Allerdings hatte es trotz der freundlichen Unterstützung eher eine störende Wirkung. Schlussendlich unterlagen Publikumsliebling Dustin Brown und Doppelpartner Daniel Masur mit 4:6, 3:6 gegen die an Position drei gesetzten Franzosen Reboul/Roger-Vasselin.

 

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Koepfer mit Comeback bei den Hamburg Open

Die deutsche Nummer drei, Dominik Koepfer, musste zuletzt den Rasenklassiker in Wimbledon aufgrund einer Verletzung am Knöchel absagen. Am Rothenbaum feierte er nun sein Comeback, jedoch ohne Erfolg. Gegen den an Position drei gesetzten Sebastian Baez aus Argentinien verlor er mit 2:6, 3:6. In einer stimmungsvollen Partie unter geschlossenem Dach zeigte Koepfer starke Ansätze, vor allem mit der Vorhand. Zu viele Fehler verhinderten schließlich einen besseren Ausgang.

Angesprochen auf die Frage, ob er von der Verletzung noch beeinträchtigt sei, sagte Koepfer: „Schmerzen habe ich nicht gehabt. Allerdings war ich noch etwas zögerlich, in die Ecken zu gehen. Im Kopf ist es noch eine kleine Hemmung, weshalb es noch ein bisschen dauert, bis ich wieder volles Vertrauen habe und mich normal bewegen kann.“ Nun werde er bei den Hamburg Open im Doppel mit Andreas Mies sowie in der Tennis-Bundesliga weitere Matchpraxis für Olympia sammeln. Dort spielt er mit Alexander Zverev und Co. für Team Deutschland.

Rune: „Ich bin hier, um das Turnier zu gewinnen“

Zum Abschluss des Dienstags traf Holger Rune auf dem Centre Court am Rothenbaum auf Fabian Marozsan. In einem hochklassigen Duell, das vor allem durch eine Vielzahl an Stopp-Bällen geprägt war, hatte der Däne mit 6:4, 6:4 die Oberhand. Zu Beginn des zweiten Satzes setzte ein heftiges Gewitter ein, das trotz des geschlossenen Daches kurzzeitig den Sand im Stadion aufwirbelte. Außerdem war die Geräuschkulisse um einiges höher, da der Regen auf die Dachkonstruktion trommelte.

 

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Nur kurze Zeit später musste Rune aufgrund von Schmerzen am rechten Knie behandelt werden. Davon ließ er sich im weiteren Matchverlauf jedoch nicht beeinflussen. Im On-Court-Interview nach dem Spiel zeigte er sich kämpferisch: „Ich bin hier, um das Turnier zu gewinnen und nicht um einfach nur hier zu sein.“ Sein wohl größter Konkurrent, Alexander Zverev, steigt am Mittwoch ins Geschehen ein.