Hamburg Open: Zverev gewinnt hitziges Duell
Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev hat beim ATP-Turnier in Hamburg mit reichlich Wut im Bauch das Viertelfinale erreicht. Der Lokalmatador bezwang den Franzosen Hugo Gaston in einem umkämpften Achtelfinale mit vielen Diskussionen 4:6, 6:2, 7:5. Im Viertelfinale wartet nun der Chinese Zhang Zhizhen auf den Titelverteidiger.
Zverev aufgebracht: „Eine Schande“
Am Rothenbaum wurde es beim entscheidenden Punkt des ersten Satzes hitzig. Gaston hatte einen Ball Zverevs nur mit größter Mühe in unmittelbarer Bodennähe retourniert und kurz darauf den Punkt zum Satzgewinn gewonnen. Auf den TV-Bildern war aber zu erkennen, dass der Ball vor Gastons Return zweimal auf der roten Asche aufgekommen war. Zverev beklagte sich lautstark bei der Stuhlschiedsrichterin.
Den Punkt zu geben, sei „eine Schande“, rief der 27-Jährige. „Es ist unmöglich, dass dieser Ball einmal aufgesprungen ist.“ Sogar Supervisor Hans-Jürgen Ochs kam auf den Platz, um Zverev, der zunächst anscheinend nicht weiterspielen wollte, zu besänftigen. Nach einigen Minuten Diskussionen ging es weiter. Zverev, dessen Knieblessur aus Wimbledon ihn zu Beginn zu bremsen schien, zog das Spiel nach großem Kampf auf seine Seite. Nach 2:36 Stunden verwandelte er seinen ersten Matchball mit einem Ass.
Durch Zverevs Erfolg stehen alle Viertelfinalpaarungen in Hamburg fest. Der Däne Holger Rune bekommt es am Freitag mit dem Arthur Fils aus Frankreich zu tun. Außerdem treffen der Italiener Luciano Darderi und der Argentinier Sebastian Baez aufeinander, zudem kämpft Francisco Cerundolo (Argentinien) gegen Pedro Martinez (Spanien) um den Einzug ins Halbfinale.
Vorbereitung auf die Olympischen Spiele
Zverev war in Wimbledon beim Erfolg über Cameron Norrie gestürzt und angeschlagen zu seinem Heim-Turnier gereist, er berichtete von einem Knochenmarködem und einer Kapselzerrung im Knie. Eine noch schlimmere Verletzung, die ein mögliches Olympia-Aus bedeutet hätte, bestätigte sich in der Folge nicht.
Beim Heimspiel bei den Hamburg Open (bis 21. Juli) will Zverev vor den Olympischen Spielen Selbstvertrauen für den Jahreshöhepunkt sammeln – ohne seinem Körper weiteren Schaden zuzufügen. „Zwischen Hamburg und Paris ist eine knappe Woche Zeit. Ich werde alles dafür tun, bei beiden Turnieren erfolgreich zu sein“, hatte Zverev vor dem Match gesagt.