Tennis: French Open 2003/Roland Garros

Hordorff: Von Waldenfels nicht bis 2011 Präsident

Georg von Waldenfels wird möglicherweise nicht bis zum Ende seiner Amtsperiode Präsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB) bleiben. Er habe Informationen, wonach von Waldenfels „nicht bis 2011“ den Chefsessel besetzen werde, sagte der Präsident des hessischen Tennis-Verbandes, Dirk Hordorff, im Gespräch mit dem Internetportal tennislive.tv.

Hordorff wies zugleich Spekulationen zurück, wonach er selbst Interesse an der Führungsposition im DTB habe: „In den Landesverbänden gibt es einige interessante Kandidaten, die für diese Aufgabe in Frage kommen.“ Nach Informationen von tennislive. tv ist unter anderem der Chef des niedersächsischen Tennisverbandes, Gottfried Schumann, als neuer DTB-Präsident im Gespräch.

Hordorff fordert Neuanfang

Hordorff hatte den seit 1999 amtierenden von Waldenfels zuletzt mehrfach öffentlich zum Rücktritt aufgefordert. Bei einer internen Sitzung des Bundesauschusses hätten laut Hordorff 65 Prozent der Mitgliederversammlung bekundet, kein Vertrauen mehr ins aktuelle Präsidium zu haben: „Das ist protokolliert worden und sagt doch ganz deutlich: Wir brauchen einen Neuanfang.“

Eine Abwahl des Präsidenten durch den Bundesausschuss ist laut Satzung nicht möglich, der Amtsinhaber kann den Weg nur durch Rücktritt frei machen. Der Bundesausschuss, der Zusammenschluss der Landesverbands-Präsidenten, kann den DTB-Chef nicht zur Demission zwingen.

Für Hordorff, Trainer des letztjährigen Wimbledon-Halbfinalisten Rainer Schüttler, wäre ein Rücktritt von Waldenfels „nur eine logische Konsequenz aus den katastrophalen Fehlern, die er in seiner Amtszeit zu verantworten hat“. Das einstige Vorzeige-Turnier des Deutschen Tennis Bundes am Hamburger Rothenbaum sei unter von Waldenfels zu einer „Geldverbrennungsmaschine“ geworden, innerhalb der Spielervereinigung ATP sei der DTB „aufgrund der mangelhaften Kommunikation des Präsidenten völlig isoliert“.

Den Hinweis des DTB-Präsidenten, der Verband könne am Ende dieses Jahres schuldenfrei sein, kommentiert Hordorff so: „Nachdem nun fast alle Vermögenswerte des Verbandes veräußert worden sind, kann er dies nicht ernsthaft als Erfolg hinstellen.“

Lob für Michael Stich

Hordorff bescheinigt Michael Stich gute Arbeit in dessen erstem Jahr als Turnierdirektor am Rothenbaum: „Es wäre wünschenswert, wenn er das auch fortführen würde.“ Allein, so Hordorff, das Turnier müsse endlich gewinnbringend sein, „das Potenzial ist doch da“.

In Sachen Davis-Cup-Team wünscht Hordorff sich eine bessere Kommunikation zwischen DTB und Spielern. Und was ist mit möglichen Antittsprämien? „Wo nichts ist, kann man auch nichts verteilen. Das Davis-Cup-Team muss zu einer Art Schicksalsgemeinschaft werden – und sollte nur dann profitieren, wenn es Einnahmen gibt.“

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