Indian Wells abgesagt: So reagieren die Profis
Am frühen Montagmorgen erreichte die Tenniswelt die Botschaft aus Indian Wells: Wegen eines Corona-Falls im Coachella Valley wurde ein Notstand ausgerufen. Deshalb entschied sich Turnierdirektor Tommy Haas zur Absage des „fünften Grand Slam des Jahres”.
The 2020 BNP Paribas Open will not be held.https://t.co/BVKQmmcbth pic.twitter.com/CHOd0PgJeV
— BNP Paribas Open (@BNPPARIBASOPEN) March 9, 2020
Nach der Ausrufung des Notstandes verkündeten die Veranstalter via Twitter, dass die Sicherheit der Teilnehmer, Zuschauer und Mitarbeiter Vorrang hätte. Geplant ist, dass das Turnier m Laufe des Jahres nachgeholt wird. Auch Turnierdirektor Tommy Haas schrieb ein paar Worte an seine Instagram-Follower: „Am Ende des Tages waren Gesundheit und Sicherheit unsere höchste Priorität.”
Indian Wells: Späte Absage
Besonders betroffen von der kurzfristigen Absage sind neben den Fans, die bereits Tickets erworben haben, die Spieler. Zwar sind bereits einige vor Ort. Nach den Davis Cup-Qualifikationsspielen am vergangenen Wochenende befanden sich jedoch viele andere Profis noch bei der Anreise in die USA.
So auch der deutsche Doppelspezialist Kevin Krawietz, der seine Follower in seiner Instagram-Story an seinem Flug Richtung Indian Wells teilhaben ließ. Als er im Hotel ankam, erreichte ihn ebenso die schlechte Nachricht – leider zu spät.
Auch die Schweizerin Belinda Bencic schien wenig erfreut über die Nachricht. „Update…Gut, ich bin gerade nach einer 18-stündigen Reise in Indian Wells angekommen.“
Kritik an ATP und WTA
Recht verärgert wirkte der Argentinier Diego Schwartzman. Über seinen Twitter-Account versuchte er, sich etwas Luft zu machen: „Es wäre schön, wenn die ATP-Tour etwas besser mit den Spielern kommunizieren würde, dass ein Turnier abgesagt wird. Wir sind alle hier, dann ist es ziemlich faul, über die sozialen Netzwerke oder über die App zu informieren.”
Estaría bueno que @atptour comunique un poco mejor a los jugadores de una suspensión de semejante torneo cuando estamos todos acá… enterarse por redes sociales o whats app es bastante flojo.
— diego schwartzman (@dieschwartzman) March 9, 2020
Auch Kirsten Flipkens und Sorana Cirstea schlossen sich dieser Kritik an. Flipkens fragte die WTA sichtlich wütend: „Hättet ihr nicht wenigstens ein Meeting mit den Spielern organisieren können?” Auf die Frage eines Abonnenten hin, ob die Spieler denn gerade wie jeder andere auch von der Absage erfahren haben, antwortete Cirstea: „Ja, ich habe es gerade bei Twitter herausgefunden!”
Yes i found out from twitter just now
— Sorana Cirstea (@sorana_cirstea) March 9, 2020
„Dann wünschte ich mir, ich wäre feiern gegangen”
John Millman, der am Wochenende noch mit seiner Mannschaft im australischen Adelaide gegen die brasilianische Davis Cup-Mannschaft gewann, versucht, das ganze etwas humorvoll aufzugreifen. „Wenn das wirklich wahr ist und Indian Wells abgesagt wurde, wünschte ich mir, ich wäre geblieben und nach dem Davis Cup feiern gegangen”, schrieb der Australier via Twitter.
If the news is true and Indian Wells is cancelled I kind of wish I’d stayed and gone out after Davis Cup…
— John Millman (@johnhmillman) March 9, 2020
Humorvoll wirkte auch der Tweet von Mackenzie McDonald. „Currently unemployed“ – „Zurzeit arbeitslos“, scherzte er. Zwar steht der US-Amerikaner derzeit auf Weltranglisten-Position 271, aber dank eines Protected Rankings hätte er an der Qualifikation teilnehmen können.
Currently unemployed
— Mackie McDonald🍚 (@mackiemacster) March 9, 2020
Absage Indian Wells: Sprachlos
Etwas mitgenommen zeigten sich andere Profis. So verbreitete Alexander Zverev via Instagram ein Foto mit dem Kommentar „Keine Worte”. Auch US-Amerikanerin Bettanie Mattek-Sands schein fassungslos. „Wow… Indian Wells wurde wirklich abgesagt?”, schrieb sie via Instagram.
Rafael Nadal richtete hingegen aufrichtige Worte in Richtung seiner Fans. Dennoch weiß auch er offenbar nicht, wie es weitergeht wird: „Wir sind hier und überlegen, was wir als nächstes tun werden. Es ist sehr traurig, was gerade auf der ganzen Welt wegen dieser Situation geschieht. Ich hoffe, es werden bald Lösungen folgen. Bleibt alle gesund und sicher!”
You probably all heard the news. Indian Wells cancelled. We are here and still deciding what’s next. So sad for all that is happening around the world with this situation. Hopefully soon solutions from the authorities. Stay all well and safe.
— Rafa Nadal (@RafaelNadal) March 9, 2020
Absage Indian Wells: Konsequenzen
Wiederum anders äußerte sich Elina Svitolina, die am Wochenende im mexikanischen Monterrey ihren 14. Titel gewann: „Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie viele Leute Unmengen von Geld verloren haben, weil Indian Wells abgesagt wurde.“ Ihren Tweet versah sie mit dem Hastag „Thinking Out Loud“.
Can’t even imaging how MANY people lost LOTS of money with @BNPPARIBASOPEN cancellation… #ThinkingOutLoud
— Elina Svitolina (@ElinaSvitolina) March 9, 2020
Entscheidung fragwürdig?
Ohne ihre eigene Meinung preiszugeben, startete die Britin Heather Watson, ebenfalls via Instagram, eine Umfrage auf ihrem Profil. „Das Turnier in Indian Wells wurde wegen eines einzigen Falls des Corona-Virus in der lokalen Umgebung abgesagt. Was denkt ihr darüber?” Die Antwortoptionen für ihre Follower lauteten: „Überreaktion” und „Gute Entscheidung”. Knapp sechs Stunden nach Veröffentlichung des Posts stimmten 72 Prozent ihrer Fans für eine übertriebene Reaktion der Veranstalter.
Das sagen die Facebook- und Instagram Follower von tennis MAGAZIN
Auch tennis MAGAZIN wollte wissen, was die Abonnenten unserer Facebook- und Instagram-Kanäle denken. Nach knapp zwei Stunden haben wir die Ergebnisse gecheckt und festgestellt, dass die Abstimmung recht deutlich ausfiel. Während auf Instagram knapp 77 Prozent der Meinung waren, dass die Reaktion der Veranstalter überzogen sei, meldeten sich einige Personen zu Wort. „Ich verstehe nicht, wieso das Turnier nicht ohne Zuschauer ausgetragen werden kann. Schließlich sind doch auch die Spieler alle auf der Anlage”, schrieb ein Abonnent. Via Facebook verlief die Abstimmung noch deutlicher. Nur zehn Prozent stimmten hier dafür, dass die Entscheidung Indian Wells abzusagen richtig gewesen sei.
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