Interview mit Juan Carlos Ferrero: „2018 wird Sascha Zverev weniger spielen“
Der Coach vom deutschen Nachwuchsstar über die Planung der neuen Saison, das Image seines Schützlings und Erfahrungen mit „Panic Rooms“.
Foto: Frank Molter
An einem wolkenfreien Dezember-Tag trifft tennismagazin.de Juan Carlos Ferrero, 37, in dessen „Equelite Sport Acedamy“ in der Nähe von Alicante im Südosten Spaniens. Es sind knapp 15 Grad, als uns Ferrero über die weitläufige Anlage führt, auf der er gemeinsam mit seiner Frau und den zwei Kindern lebt. Die Akademie ist sein Lebenswerk. Sein Coach aus Jugendzeiten, Antonio Martinez Cascales, gründete sie, Ferrero stieg noch als aktiver Profi bei ihm ein. Längst hat sich die Akademie einen Weltruf erarbeitet, Kinder sämtlicher Nationen trainieren mittlerweile bei ihm. Im vergangenen Jahr nun verpflichtete Nachwuchsstar Sascha Zverev den erfahrenen Spanier. Genau darüber sprachen wir natürlich mit ihm.
Herr Ferrero, wie ist es eigentlich zur Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Zverev gekommen?
Ich kannte einige seiner Team-Mitglieder und sie stellten uns im Sommer 2017 einander vor. Sascha hatte sich zum damaligen Zeitpunkt auf der ATP-Tour rasant entwickelt. Das Team dachte sich, dass es schön wäre, nun etwas Hilfe zu bekommen – durch mich. Also fingen Sascha und ich an zu reden. Am Ende passte es und ich war im Team
Sie haben das Angebot abgelehnt, spanischer Davis-Cup-Kapitän zu werden, um Zverev zu coachen. Wie schwer war diese Entscheidung für Sie?
Verdammt schwer – vor allem in emotionaler Hinsicht. Es war immer ein Traum von mir, spanischer Davis Cup Kapitän zu werden. Mir war aber auch klar: Ich hatte ein Engagement bei Sascha, das ich auf jeden Fall erfüllen wollte.
Warum Alexander Zverev von seinem neuen Coach Juan Carlos Ferrero profitieren kann.
Die Ergebnisse bei den Grand Slam-Turnieren von Zverev sind ausbaufähig. Was fehlt ihm noch bei den Majors?
Er war bislang noch nicht in der Lage, Konzentration und Fokus in langen Fünf-Satz-Matches auf einem konstant hohen Level zu halten. Ich bin mir aber sicher, dass er dies mit intensiver Trainingsarbeit und seiner wachsenden Erfahrung verbessern wird.
2017 spielte Zverev 25 Turniere – dazu Hopman Cup, Laver Cup und Davis Cup. Wird er auch 2018 so viel spielen?
Das war ein großes Thema während unserer gemeinsamen Vorbereitung für die Saison 2018. Fakt ist: Wir werden versuchen, sein Pensum in diesem Jahr etwas zu reduzieren.
Wird Zverev bei den vier deutschen Turnieren 2018 auflaufen?
Während der Saison passiert viel und es ist nicht alles planbar. Saschas genauer Turnierplan ist von einiges Faktoren abhängig – vor allem von aktuellen Ergebnissen und seiner körperlichen Verfassung.
Wissen Sie, dass Zverev in Deutschland durchaus ambivalent wahrgenommen wird? Sein Image ist nicht gerade das Beste. Wie ist Ihr Eindruck?
Ich kümmere mich genauso wenig wie Sascha selbst um solche Themen. Er wird von seiner Familie großartig unterstützt und er setzt alles daran, sein Spiel immer weiter zu verbessern. Darauf ist er voll konzentriert. Einer wie er lässt es nicht zu, dass andere seine Gedanken bestimmen.
Zverev ist ein großer Fan von sogenannten „Panic Rooms“, in denen Rätsel gelöst werden müssen, um aus ihnen herauszufinden. Haben Sie das schon mit ihm zusammen gemacht?
Das ist tatsächlich ein Riesenspaß für ihn. Wenn er mal ein paar Stunden Freizeit hat, sucht er sich einen „Panic Room“ – egal, ob wir auf der Tour oder beim Training sind. Er macht das wirklich oft, aber ich war bisher noch nicht dabei.
Einen ausführlichen Bericht zur Tennis-Akademie von Juan Carlos Ferrero gibt es in unserer nächsten Ausgabe, die am 16. Februar 2018 erscheinen wird!Air Jordan 1 Outlet Store | do nike outlets have jordans