Kerber & die WTA-Finals: Viele Wege führen nach Singapur
Noch eine Handvoll Spielerinnen streiten in der letzten Turnierwoche vor dem WTA-Saisonfinale um die drei verbliebenen Startplätze in Singapur. Trotz ihrer verletzungsbedingten Absage in Moskau hat Angelique Kerber die beste Ausgangsposition des Quintetts. Eine Übersicht über Regularien und Szenarien.
Die Qualifikationskriterien für die WTA-Finals in Singapur (25.10. bis 01.11.) erschließen sich nicht auf den ersten Blick. Sogar die Tour-Organisation selbst hatte ihre Mühe, am gestrigen Montag den Überblick zu behalten: ein verfrühter Glückwunsch-Artikel für Angelique Kerbers Singapur-Qualifikation auf der Website der WTA-Tour (s. Foto rechts) sorgte mehrere Stunden für Verwirrung im Netz. Das Problem: Der Artikel war vorproduziert für den Fall, dass Kerber in Hongkong gewinnen würde. Sie verlor aber das Endspiel gegen Jelena Jankovic und schaffte die direkte Qualifikation nicht. Dennoch veröffentlichte die WTA fälschlicherweise ihre Glückwünsche. Später wurde die Meldung wieder gelöscht.
Der Raum für verschiedene Hochrechnungen, was passieren müsse, damit Kerber in Singapur sicher dabei ist, war groß. Fast zeitgleich mit dem falschen WTA-Artikel tauchten Agentur-Meldungen auf, in denen es hieß, Kerber müsse beim in dieser Woche stattfindenden Turnier in Moskau nur zu ihrem Zweitrundenmatch antreten (1. Runde Freilos) und sie wäre sicher in Singapur dabei. Das stimmte nicht und hatte sich auch wenig später erledigt, denn die Deutsche sagte ihre Teilnahme aufgrund einer Rückenverletzung kurzfristig ab. Die Rechnerei begann von vorn.
Erschwerend hinzu kam die Tatsache, dass noch eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Spielerinnen um die verbliebenen drei Startplätze in Singapur kämpft. Obwohl die Profis nur noch beim Turnier in Moskau relevante Punkte sammeln können, kämpfen noch fünf Profis um das Ticket nach Asien.
Die Ausgangslage:
Qualifiziert sind bis jetzt fünf von acht Spielerinnen: Halep, Muguruza, Sharapova, Kvitova, Radwanska. Chancen auf die verbliebenen drei Plätze hätten in der Woche vor dem Start in Singapur theoretisch noch sieben Spielerinnen gehabt: Kerber, Safarova, Pennetta, Bacszinszky, Venus Williams, Suarez Navarro und Karolina Pliskova.
Praktisch aber sind Williams und Bacsinszky aus dem Rennen. Die Amerikanerin tritt diese Woche bei keinem Turnier an und die Schweizerin spielt beim parallel zu Moskau stattfindenden Turnier in Luxemburg. Das endet aber erst am Sonntag, wenn in Singapur schon die ersten Vorrundenmatches ausgespielt werden. Somit können die Punkte aus Luxemburg – anders als in Moskau, wo das Finale am Samstag stattfindet – nicht mehr in die Wertung einfließen.
Bleibt nach Kerbers Absage noch ein Quartett übrig (Pennetta, Safarova, Suareze Navarro und Pliskova), das in der russischen Hauptstadt aufschlägt und um Punkte für Singapur kämpft.