Klassenerhalt vertagt: DTB-Team verliert Doppel
Neu-Ulm (SID) – Klassenerhalt vertagt: Das deutsche Davis-Cup-Team hat in der Relegation gegen Brasilien das Doppel verloren und liegt nur noch 2:1 in Führung. Die Debütanten Martin Emmrich/Daniel Brands (Magdeburg/Deggendorf) waren in Neu-Ulm gegen das Weltklasse-Duo Bruno Soares/Marcelo Melo chancenlos und unterlagen 3:6, 4:6, 4:6.
Am Sonntag (ab 13.00 Uhr/Sat1 Gold) haben Philipp Kohlschreiber (Augsburg) gegen Thomaz Bellucci und Florian Mayer (Bayreuth) gegen Rogerio Dutra Silva die Chance, den entscheidenden Punkt zu holen und damit den ersten Abstieg seit neun Jahren zu verhindern. Die beiden deutschen Routiniers hatten am Freitag ihre Auftakteinzel jeweils problemlos gewonnen.
Das neuformierte Doppel mit Emmrich und Brands zahlte dagegen Lehrgeld gegen die Spezialisten Soares und Melo. Die Brasilianer gehören zu den Ausnahme-Erscheinungen auf der Tour und erreichten zuletzt – jeweils mit anderen Partnern – die Grand-Slam-Finals in New York (Soares) und Wimbledon (Melo). Gemeinsam hatten sie bei der Erstrunden-Niederlage gegen die USA die Bryan-Brüder geschlagen, das überragende Gespann der Doppel-Tour.
Gegen solch geballte Erfahrung und Qualität hatten Emmrich und Brands kaum eine Chance, obwohl vor allem Emmrich seine Vorzüge vor den spärlich besetzten Zuschauerrängen unter Beweis stellte. Der Sohn des DDR-Rekordmeisters Thomas Emmrich flitzte am Netz entlang und beeindruckte mit Reaktionen, starken Returns und Übersicht.
Vater Thomas, der die Partie in Österreich am Rande der Senioren-WM verfolgte, sah sich bestätigt. „Martins Potenzial ist sehr gut, jedoch muss er noch weitere Erfahrungen sammeln und sich am Weltklassetennis im Doppel orientieren. Dann wird er fester Bestandteil des Teams in der Zukunft sein“, sagte er dem SID.
Brands, mit 26 Jahren jüngster Spieler im Team von Bundestrainer Carsten Arriens, brauchte dagegen mehr Anlaufzeit bei seinem Debüt. Dem 1,96 Meter großen Einzelspieler, der bislang die beste Saison seiner Karriere spielt und derzeit auf Platz 60 in der Weltrangliste steht, war die Nervosität anzumerken. Kaum ein Return flog übers Netz, besonders mit der Rückhand offenbarte Brands Defizite.
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