Lisicki: Vom Shootingstar zum Sorgenkind
Im Juli 2009 stand Sabine Lisicki im Viertelfinale von Wimbledon, ihr Weg führte schnurgerade nach oben – neun Monate später kommt die 20 Jahre alte Berlinerin einfach nicht mehr auf die Beine. Die Spekulationen über die Schwere ihrer Sprunggelenkverletzung und die Länge der Pause erhielten durch ihre überraschende Absage für das Fed-Cup-Relegationsspiel am Wochenende gegen Frankreich in Frankfurt/Main neue Nahrung.
„Ich bin aber nach wie vor fest von ihr überzeugt. Sabine muss sich jetzt nur die Zeit nehmen, um wieder richtig fit zu werden. Dann wird sie wieder angreifen, denn sie kann auf einem unglaublichen Niveau spielen“, sagte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner am Dienstag dem Sport-Informations-Dienst (SID) und verriet: „Sabine hat bei ihrer Absage schon ein paar Tränchen verdrückt.“
Lisicki leidet im Verborgenen
Lisicki leidet – und schweigt weiter eisern. Das Rätselraten über die genaue Diagnose geht somit weiter. Gerüchte besagen, dass die Weltranglisten-42. sich derzeit nur an Krücken fortbewegen kann und möglicherweise sechs Wochen pausieren muss.
Lisicki hatte wegen derselben Verletzung bereits die Turniere in Indian Wells und Miami vorzeitig abgebrochen und auf Charleston ganz verzichtet. Dort hatte sie 2009 gewonnen und war ein paar Wochen später durch ihren Viertelfinaleinzug in Wimbledon zur Hoffnungsträgerin mit großen Ansprüchen („Irgendwann will ich die Nummer eins der Welt sein“) geworden.
Großer Frust nach Absage
Am Montagabend hatte die Hiobsbotschaft aus Berlin im deutschen Lager für großen Frust gesorgt. Nach einer Untersuchung in der Hauptstadt war Lisicki von ihrem behandelnden Arzt ein zweiwöchiges Tennisverbot erteilt worden. Auf die Anreise zum Treffpunkt des Teams in Frankfurt verzichtete sie daraufhin. „Schon in den letzten Wochen hat Sabine nicht schmerzfrei trainieren können“, berichtete Rittner.
Auch ihre Teilnahme am glänzend besetzten WTA-Turnier in der kommenden Woche in Stuttgart hat die deutsche Nummer eins abgesagt. Vom Shootingstar 2009 ist die hoch veranlagte Bollettieri-Schülerin damit endgültig zum Sorgenkind des deutschen Tennis geworden. Von neun Matches in diesem Jahr hat Lisicki nur drei gewonnen, immer wieder warfen Blessuren die 1,78 Meter große Blondine zurück. In der Weltrangliste ist Lisicki deshalb von Platz 22 (August 2009) mittlerweile auf Rang 42 abgerutscht.
Verletzungen häufen sich
Symptomatisch für die Leidenszeit war ihr Abgang bei den US Open in New York 2009: Bereits mit einer Schulterverletzung war Lisicki ins Turnier gestartet und hatte wegen der Probleme sogar ihren Aufschlag umstellen müssen. Im Zweitrunden-Spiel gegen Anastassija Rodjonowa (Australien) war die Berlinerin dann beim Matchball der Gegnerin so unglücklich umgeknickt, dass sie im Rollstuhl und unter Tränen vom Court gebracht werden musste. Ob ihre aktuellen Probleme eine Folge dieses Fehltritts sind, ist ebenso wenig bekannt wie eine genaue Diagnose.
Rittner leidet mit ihrer Hoffnungsträgerin: „Ich hatte mir so gewünscht, dass Sabine nach den verletzungsbedingten Rückschlägen mit ihrem Auftritt beim Fed Cup eine positive Serie starten kann.“ Andrea Petkovic (Darmstadt), nach der Absage Lisickis am Wochenende erneut die deutsche Nummer eins, sagt: „Es wäre sehr schön gewesen, wenn Sabine hätte spielen können.“
Für Lisicki rückte Kristina Barrois (Stuttgart) ins Team, dem außerdem noch Tatjana Malek (Bad Saulgau) und Julia Görges (Bad Oldesloe) angehören. Verzichten musste Rittner schon vorher auf Anna-Lena Grönefeld (Nordhorn). Die 24 Jahre alte Wimbledonsiegerin im Mixed, die bei der 2:3-Viertelfinalniederlage in Tschechien im Februar beide Einzel gewonnen hatte, laboriert nach wie vor an einem Ermüdungsbruch im linken Fuß.
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