Mail aus New York: Die neue Andrea Petkovic
Unser US Open-Reporter über Veränderungen von Andrea Petkovic, die neben ihren Kolleginnen Kerber, Lisicki und Barthel die dritte Runde in New York erreichte.
Der vielleicht interessanteste Platz bei den US Open ist der sogenannte „Players Garden“. Es gibt eine Bar, an der immer jemand sitzt und die einladend aussieht, plüschige Sessel auf Rasen unter Sonnenschirmen. Ex-Spieler sieht man hier, Aktive eilen mit Schlägertaschen bepackt vorbei. Kamera-Teams sind auf der Suche nach Interview-Partnern. Boris Becker ist auch gelegentlich da. Er hält einen Plausch mit Martina Hingis und ihrem Manager, plaudert mit Trainerkollegen, setzt sich zum Kohlschreiber-Team.
Becker, die weiße Kappe ins Gesicht gezogen, kommuniziert oft und gern. Wovon offensichtlich auch eine Spielerin profitiert hat, bei der man in dieser Saison nicht recht weiß, was man von ihr halten soll – Andrea Petkovic, an 18 gesetzt, und neben Kerber, Lisicki und Barthel in Runde drei. Dort spielt sie am Samstag gegen die Qualifikantin Johanna Konta, was eine lösbare Aufgabe sein sollte, auch wenn die Britin Wimbledon-Finalistin Garbine Muguruza in einem 3:23-Stunden-Rekordmatch schlug.
Petkovic ist Becker-Fan
Wenn Petkovic über ihre bisherigen Erfolge in New York spricht, fällt auch immer der Name Becker. Die beiden tauschten sich in den letzten Wochen und Monaten immer wieder aus. Man könnte auch sagen, Petkovic ist ein echter Becker-Fan. Was die extrovertierte Deutsche vom Landsmann gelernt hat: sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sich mit dem Team abschotten.
Datteln beim Seitenwechsel
Sie sitzt in einem engen Raum im Arthur Ashe Stadium und sagt, sie habe „Adjustments“ gemacht. Beim deutschen Wort hilft dankenswerterweise ein Reporter aus – Anpassungen. Man könnte auch Änderungen sagen. Kleine Dinge sind das: Sie isst beispielsweise Datteln während der Seitenwechsel genau wie Becker-Schützling Djokovic, weil „Nomaden ja auch durch die Wüste damit kommen.“