Mail aus Wimbledon: Die Junioren sind da
Hohes Interesse
Während die Damen und Herren ihre Achtelfinals auf den Showcourts spielen, schlagen die Junioren auf den Außenplätzen Bälle. Wobei: Die Aufmerksamkeit ist groß. Dicht drängen sich die Zuschauer an den Courts, zücken Kameras, klatschen begeistert. Zum Teil ist es sehenswertes Tennis und auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden von den sogenannten Maindraw-Spielern.
Die deutschen Junioren im Tableau heißen: Daniel Altmaier (souveräner Sieg in Runde eins), Marvin Möller (Niederlage in Runde eins), Tim Rühl (Niederlage in drei Sätzen in der ersten Runde und Louis Weßels.
Am Montag spielt der Detmolder Weßels auf Court 19. Sein Gegner: der Usbeke Jurabek Karimov. Weßels führt schnell 2:0, aber am Ende verliert er bei seiner Wimbledon-Premiere – 4:6, 4:6.
Nach dem Match sitzt der 17-Jährige im Spielerrestaurant.
„Die Erfahrung kann mir keiner nehmen“
Die Niederlage schmerzt. Andererseits: Er ist immer noch geflasht von dem Erlebnis Wimbledon. „Bei keinem anderen Juniorenturnier haben wir so viele Zuschauer. Wahnsinn, wie viele morgens um elf Uhr schon zugeguckt haben“, sagt er. In der Tat eine imposante Kulisse für Weßels, der im Leistungszentrum in Hannover – gelegentlich auch mit Nicolas Kiefer –trainiert und im nächsten Jahr auf einem Mannheimer Gymnasium sein Abitur bauen will: Court 19 liegt direkt an Court 1. 70 Meter weiter ragt der Centre Court in den Himmel im Südwesten Londons. So sieht die große weite Tenniswelt aus.
Wessels hat den berühmtesten Platz der Welt noch nicht vom innen gesehen. Er will unbedingt gleich hin und seinen Lieblingsspieler Roger Federer sehen. „Was ich hier an Erfahrung sammele, kann mir keiner nehmen“, sagt er.
Ein Selfie mit Federer hat er schon gepostet. Vor Turnierbeginn gab es eine Veranstaltung seines Sponsors Nike in Wimbledon. Alle waren sie da: Federer und Serena Williams, Nick Kyrgios und Alexander Zverev, den Weßels von früheren Juniorenturnieren kennt. Zwei Jahre liegen die beiden auseinander.
Weßels will wie Zverev alles dafür tun, Profi zu werden. „Das ist mein großes Ziel.“ Bei den Junioren ist er im kombinierten Einzel- und Doppelranking die Nummer 17 der Welt. In seiner Altersklasse gehört er mit Daniel Altmaier zu den führenden Spielern. Den Aufschlag kann er jetzt schon mit mehr als 200 Stundenkilometern ins gegnerische Feld hämmern. Die Vorhand schlägt er knallhart.
Aber er weiß auch, dass sein Weg gerade erst beginnt, dass es noch so viel zu verbessern gibt. Seinen nächsten Auftritt hat Weßels am Dienstag im Doppel mit seinem kanadischen Partner Benjamin Sigouin. Die Mutter seiner englischen Gastfamilie wird ihn im Auto eine halbe Stunde zur Anlage kutschieren. Dann geht es wieder durch die gusseisernen Pforten des All England Tennis Clubs – ein Traum für den Junioren.
Aber auch für alle anderen.air jordan 1 royal nike outlet | michael kors outlet in niagara falls canada