2016 French Open – Day Seven

PARIS, FRANCE - MAY 28: David Ferrer of Spain hits a forehand during the Men's Singles third round match against Feliciano Lopez of Spain on day seven of the 2016 French Open at Roland Garros on May 28, 2016 in Paris, France. (Photo by Dennis Grombkowski/Getty Images)

Match des Tages am Dienstag: Ferrer gegen Berdych

Wer gegen wen? Die tschechische Nummer sieben der Setzliste, Thomas Berdych, 30, trifft auf den spanischen Sandplatzwühler David Ferrer, 34, der an Nummer elf gesetzt ist.

Wo und wann? Nachdem das Spiel gestern, wie alle anderen Matches auch, dem Regen zum Opfer gefallen war, soll es heute auf dem zweitgrößten Platz der Anlage, dem Court Suzanne Lenglen stattfinden. Zuvor wird das Achtelfinal-Match zwischen Agnieszka Radwanska und Tsvetana Pironkova, das am Sonntag abgebrochen wurde, beim Stand von 6:2, 3:0 für die Polin fortgesetzt.

Wie war der Weg ins Achtelfinale? David Ferrer benötigte insgesamt einen Satz weniger, um in diese Runde einzuziehen. Nachdem er in Runde eins dem Russen Evgeny Donskoy nur drei Spiele überließ, musste Ferrer gegen Juan Monaco nach verlorenen ersten Satz schon deutlich mehr zeigen. Am Ende gewann er dennoch deutlich in vier Sätzen. Gegen seinen spanischen Landsmann Felicano Lopez hatte er dann wieder weniger Probleme und machte in drei Sätzen seine Achtelfinalteilnahme klar. Auch für Thomas Berdych gab es einen lockeren Aufgalopp. Gegen den Kanadier Vasek Pospisil brauchte er nur etwas mehr als anderthalb Stunden, um den Auftaktsieg in trockene Tücher zu bringen. Gegen Malek Jaziri machte der Tscheche da weiter, wo er aufgehört hatte, leistete sich allerdings im zweiten Satz eine kurze Auszeit, sodass er über vier Sätze gehen musste. In der dritten Runde sah er sich mit dem Uruguayer Pablo Cuevas einem ähnlichen Gegner gegenüber, wie es Ferrer heute sein wird. Nach verlorenem ersten Durchgang, setzte er sich erneut in vier Sätzen durch.

Wie sieht der direkte Vergleich aus? Ferrer führt dort mit 8:6. Das letzte Duell liegt erst drei Wochen zurück. Im Achtelfinale des Masters in Madrid behielt Berdych in zwei knappen Sätzen die Oberhand. Es war das erste Match auf Sand der beiden seit 2007, als David Ferrer beim World-Team Cup in Düsseldorf glatt in zwei Sätzen überlegen war. Bei einem der vier Majors gibt es diese Partie heute erst zum zweiten Mal. Vor zwei Jahren besiegte Berdych seinen spanischen Kontrahenten im Viertelfinale der Australien Open in vier Sätzen.

Wer ist besser in Form? Beide Akteure zeigten in letzter Zeit ungewohnte Schwächen. Der in der diesjährigen Hartplatzsaison noch so erfolgreiche Berdych (fünf Mal mindestens Viertelfinale bei sechs Turnieren) vergeigte den Sandplatz-Auftakt vollkommen. Beim Masters in Monte Carlo unterlag er nach Freilos in Runde eins dem damals an 99 in der Rangliste stehenden Damir Dzumhur in drei Sätzen. Nach einer glatten Viertelfinalniederlage gegen Andy Murray in Madrid folgte der Tiefpunkt eine Woche später in Rom. Gegen David Goffin gab es eine 0:6, 0:6 Klatsche. Danach trennte er sich von seinem Trainer Daniel Vallverdu, der ihn seit Mitte Dezember 2014 betreut hatte, und beschloss die French Open ohne Coach anzugehen. Auch für David Ferrer verlief es nicht nach Wunsch. Den Auftakt im Fürstentum Monaco musste er mit einer Wadenverletzung absagen und verpasste damit unter anderem seine Erstrundenbegegnung gegen den deutschen Shootingstar Alexander Zverev. In Madrid folgte nach zwei knappen Dreisatzpartien gegen Spieler außerhalb der Top 50 die Niederlage gegen seinen heutigen Gegner. Nachdem er in Rom durch eine glatte Pleite gegen den jungen Franzosen Lucas Pouille erneut früh aus dem Turnier ausschied, brach er mit einer Tradition und spielte erstmals seit 2011, als er in Nizza am Start war, in der Woche vor Roland Garros ein Turnier. In Genf verlor er dann im Halbfinale gegen Marin Cilic. Insgesamt war es für beide Spieler eine äußerst durchwachsene Sandplatzsaison bisher, die aber mit einem Viertelfinale in Paris aufgehübscht werden könnte.

Wer ist der bessere Sandplatzsspieler? Vom Papier her ganz klar Ferrer. Der kleine, flinke Spanier ist durch seine Schnelligkeit, Ausdauer und seinem konstanten Grundlinienspiel ein prädestinierter Sandplatzspezialist. Auf der anderen Seite steht der große Tscheche Berdych, dessen Aufschlag auf Sand natürlich nicht soviel Schaden anrichten kann wie zum Beispiel auf Rasen. Dennoch wird der Aufschlag bei Berdych eine entscheidende Rolle spielen, wenn man bedenkt, dass Ferrer einer der Returnstärksten Spieler auf der Tour ist. Deshalb ist Ferrer auch der leichte Favorit.

Wie lautet die Prognose? Ferrer gegen Berdych – das wird ein ausgeglichenes Match, bei dem am Ende die Ausdauer und mentale Stärke von David Ferrer den Ausschlag für den Spanier geben wird. Er wird in fünf Sätzen gewinnen und ins Viertelfinale einziehen – 6:7, 6:3, 6:4, 5:7, 6:2.

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