„Match des Tages“: Kohlschreiber gegen Djokovic
Auch während des Turniers in Wimbledon suchen wir uns gemeinsam mit unserem Wettpartner mybet das “Match des Tages” aus, zu dem wir unsere Prognose abgeben. Zum Auftakt beleuchten wir den Erstrunden-Kracher Kohlschreiber gegen Djokovic.
Was für ein Hammer gleich zum Auftakt: Der Titelverteidiger und Weltranglisten-Erste Novak Djokovic muss zum Eröffnungsspiel des Wimbledon-Turniers 2015 (ab 14 Uhr live bei SKY) gegen den besten Deutschen und besten Ungesetzten Philipp Kohlschreiber antreten. Ja, 2015 ist kein deutscher Profi im Herreneinzel gesetzt, das gab es zuletzt 1998, als noch 16 Spieler gesetzt wurden. Seit 2001 werden 32 Profis auf der Setzliste platziert, aber 2015 standen alle Deutschen dafür zu schlecht in der Weltrangliste. Obwohl: So ganz stimmt das eigentlich nicht. Denn wenn man die geltenden Setzregeln von Wimbledon, in die zu gewissen Anteilen die Ergebnisse auf Rasen während der letzten zwei Jahre mit einfließen, auf Philipp Kohlschreiber anwendet, hätte er trotz seiner aktuellen Ranglistenposition (Platz 33) gesetzt werden müssen. Seine Rasenresultate 2013 und 2014 waren gut genug, um ein paar Konkurrenten hinter zu lassen. Aber: Zwischen der ATP und Wimbledon gibt es eine Abmachung, von der bisher kaum jemand etwas wusste. Man einigte sich darauf, dass die Spieler, die am Stichtag für die Setzliste (Montag vor Turnierbeginn) auf den ersten 32 Plätzen der Weltrangliste stehen, in jeden Fall gesetzt werden – auch wenn, wie Kohlschreiber, schlechter platzierte Profis aufgrund der „Rasen-Sonderregeln“ höher eingestuft werden müssten. Den Kollegen von tennisnet.com ist diese Aufklärungsarbeit zu verdanken. Es ist also eine bittere Geschichte für Kohlschreiber, zumal er auch nur deshalb aktuell auf Platz 33 im Ranking steht, weil er beim Vorbereitungsturnier in Halle in der ersten Runde gegen Roger Federer verlor – 6:7 im dritten Satz. Und noch etwas könnte Kohlschreiber ärgern: Gestern sagte David Ferrer seinen Start in Wimbledon ab, ein Lucky Loser wird nachrücken. Ferrer war an Position acht gesetzt. Hätte er früher zurückgezogen, wäre Kohlschreiber auf die Setzliste gerutscht.
KOHLSCHREIBER IST IM RASEN-RHYTHMUS – UND DJOKOVIC?
Aber Kohlschreiber blickt der Partie grundsätzlich positiv entgegen – was bleibt ihm sonst auch anderes übrig. Via Twitter schickte er nach der Auslosung ein Foto in die Welt hinaus, auf dem Djokovic ihm von hinten an die Brust greift. „Mein Gegner attackiert mich schon, bevor das Match überhaupt begonnen hat“, scherzte er. Djokovic und Kohlschreiber, die sich gut kennen und häufig miteinander trainieren, waren sich beim Einladungsturnier „The Boodles“ über den Weg gelaufen. Auch aus Kohlschreibers Umfeld war zu hören, er hätte die Auslosung „gar nicht so negativ“ aufgenommen. Bei allem Lospech: So ein Eröffnungsmatch in Wimbledon ist etwas ziemlich besonderes. Es ist der erste Tag des Turniers, das Gras auf dem Centre Court ist noch jungfräulich und Kohlschreiber ist der Außenseiter. Eine Ausgangslage, die auch mal in einer Sensation münden kann. Kohlschreiber ist nämlich ein sehr ordentlicher Rasenspieler in den letzten Jahren geworden. 2012 stand er in Wimbledon im Viertelfinale – sein bestes Ergebnis auf Majorebene. Er hat den neuen deutschen Rasensommer mit den Turnieren in Stuttgart und Halle intensiv genutzt, kam beim Mercedes-Cup ins Viertelfinale und brachte Federer bei den Gerry Weber-Open an den Rand einer Niederlage. Letzte Woche war er erstmals beim „The Boodles“ in der Nähe von London am Start, wo er Robin Haase und Lucas Pouille schlug. Kohlschreiber ist also im Rasen-Rhythmus und hat sein Gefühl für Gras längst gefunden. Ob Novak Djokovic auch schon soweit ist?
Das ist schwer einzuschätzen. Wer sich an die Fakten hält, kommt womöglich schnell zu dem Schluss, dass Djokovic nicht gerade eine optimale Vorbereitung auf Rasen hatte. Nach der schmerzlichen Niederlage im Finale der French Open gegen Stan Wawrinka nahm sich der Serbe eine Auszeit. Er suchte Ablenkung bei der Hausarbeit und beim Kurzurlaub mit Freunden in Marbella. Obwohl die Rasensaison und damit die Vorbereitungszeit auf Wimbledon um eine Woche verlängert wurde, bestritt Djokovic seit dem Paris-Finale keine offizielle Partie mehr. Er absolvierte lediglich zwei Showmatches beim „The Boodles“, wobei er eine 4:6, 3:6-Niederlage gegen den deutschen Teenager Alexander Zverev kassierte. Zverev soll anschließend gesagt haben, dass Djokovic noch nicht wieder der Alte sei. Nun sind solche Exhibitions nicht allzu hoch zu bewerten und Djokovic ist eben Djokovic, der beste Mann der Saison. Und: 2014 wählte er genau die gleiche Art der Vorbereitung und spielte kein zusätzliches Rasenevent vor Wimbledon, wo er dann schließlich den Titel holte. Übrigens, erst zweimal verlor der Titelverteidiger und Topgesetzte im Herreneinzel von Wimbledon in der ersten Runde: 1967 Manuel Santana (gegen Charlie Pasarell) und 2003 Lleyton Hewitt (gegen Ivo Karlovic).
UNSERE PROGNOSE für Kohlschreiber gegen Djokovic
Vieles spricht für ein ausgeglichenes und spannendes Match mit leichten Vorteilen für Djokovic, der bisher sechs der sieben Partien gegen den Deutschen gewann. Kohlschreiber gelang 2009 bei den French Open der einzige Sieg gegen den Branchenführer. Der Vorteil des Deutschen: Er kann frei aufspielen, einen Sieg wird keiner von ihm erwarten – höchstens für möglich halten. So ein Auftakt ist unter Umständen besser, als wenn man auf irgendeinem Außenplatz gegen einen unbekannten Qualifikanten antreten muss und jeder einen Sieg als Pflichtnummer voraussetzt. Sich zu motivieren und voll reinzuhängen sollte für Kohlschreiber auf dem altehrwürdigen Centre Court gegen den Besten der Welt nicht das Thema sein. Er muss eher aufpassen, dass er nicht zu heiß läuft und übermotiviert agiert. Djokovic indes kennt seine Situation genau: 2014 haute er – ohne große Vorbereitung – seinen Erstrundengegner Andrej Golubev 6:0; 6:1, 6:4 vom Platz. Da war von Rhythmussuche und langsamem Reinkommen auf Gras nichts zu sehen. Nun ist Kohlschreiber definitiv ein stärkerer Gegner als Golubev und auch Djokovic kann unsicher werden, wenn er zu sehr unter Druck gesetzt wird. Aber letztlich hat er die größere Erfahrung, um diese schwierige erste Runde zu seinen Gunsten entscheiden zu können. Unser Tipp: Djokovic wird gefordert, gewinnt aber in vier Sätzen.
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