Marterer mit Karrierehigh: „Würde auf jeden Fall Davis Cup spielen“
tennis MAGAZIN: Wie läuft die Zusammenarbeit – haben Sie irgendetwas im Training geändert?
Marterer: Bisher läuft es sehr gut. Wir haben ähnliche Vorstellungen davon, wie ich Tennis spielen sollte. Wir haben in der Vorbereitung viel Wert gelegt auf meinen Rückhandslice und das Volleyspiel. Das waren Dinge, die ich unbedingt verbessern musste.
tennis MAGAZIN: Wer Sie länger beobachtet, dem fällt auf, dass Sie körperlich richtig zugelegt haben. Ein Alexander Zverev betont immer, wie wichtig es ihm sei, in frühen Jahren eine gute physische Basis zu schaffen.
Marterer: Ja, das ist richtig. Ich konnte nun in der Vorbereitung einfach gut trainieren. Ich bin verletzungsfrei geblieben und habe fünf Wochen am Stück täglich mehrere Einheiten absolviert. Das zahlt sich aus und hat mir im Hinblick auf die Australian Open sehr geholfen.
tennis MAGAZIN: Was wollen sie spielerisch verbessern?
Marterer: Ich habe Nachholbedarf was den Wechsel aus dem defensiven ins offensive Spiel angeht, da kann ich mich deutlich verbessern – auch was das Nachrücken und das Flugballspiel angeht. Die generelle Fehlerquote ist manchmal noch zu hoch. Ich denke, dass hat noch etwas mit der Erfahrung zu tun.
tennis MAGAZIN: Seit Jahresbeginn sind Sie auf einem guten Weg. Wie wichtig war es, dass Sie in Melbourne die Serie von 14 Erstrundenniederlagen auf ATP-Ebene endlich beendeten?
Marterer: Sehr wichtig! Den Sieg gegen Cedric-Marcel Stebe in der ersten Runde der Australian Open habe ich einfach mal benötigt. Dadurch war ich in der zweiten Runde gegen Verdasco recht entspannt und ausgeglichen und konnte mein spielerisches Potenzial abrufen. Vor allem habe ich mich in den engen Situationen nicht zurückgezogen, sondern bin offensiv geblieben. Das war letztlich der Schlüssel zu Erfolg.
tennis MAGAZIN: Alexander Zverev hat sich bereits in Melbourne positiv über sie geäußert und sich für ihren Erfolg gefreut. Wie ist ihr Verhältnis?
Marterer: Er ist ein guter Kumpel von mir, wenn wir auf den Turnieren zusammen Zeit verbringen können. Im Moment ist das aufgrund der unterschiedlichen Ranglistenposition etwas seltener der Fall. Aber wir kennen uns schon lange, ich bin ja zwei Jahre älter und er war für sein Alter entsprechend immer absolute Weltspitze. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Aber schon in der Jugend haben wir uns immer sehr respektiert und gut verstanden. Ich hoffe natürlich, dass wir uns in der Zukunft wieder öfter sehen. Das würde bedeuten, dass ich gutes Tennis spiele.
tennis MAGAZIN: Was machen Sie, wenn Sie mal vom Tennis abschalten wollen?
Marterer: Ich bin dem Fußball sehr verbunden und kicke auch mal ganz gern. Natürlich muss ich aufpassen, damit nichts passiert, aber ich spiele ja nicht im Verein, da schone ich mich schon. Ansonsten schaue ich auch gern Fußball.
tennis MAGAZIN: Ihr Herz schlägt für Hoffenheim, stimmt das?
Marterer: Ich wurde auf der Tour schon oft gefragt, ob das wirklich stimmt und warum ich Fan von Hoffenheim sei. Generell finde ich das Konzept sehr gut, das dahintersteckt. Mit dem Nachwuchsbereich und den guten Transfers. Die letzte Saison war auch sehr erfreulich. Ich stehe dazu.
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